Geschehen um Cliving (teilweise parallel zur Versammlung in Hytboldt/HK)

Eadlad, Torvor/Waltrud, Theolf, Bynstan, Aerdan, Gerwald…

Flucht von Torvor mit den vier Reitern aus Cliving und Bynstans Verhaftung

Bynstan seitdem im Gefängnis, von Athelward / Torulf des Verrats beschuldigt, die Einladung aus Hytbold an alle Thane/Greven hat Bynstan nicht mehr gesehen…

Torulf jagt Theolf hinterher mit letzter Warnung, es ja nicht zu vermasseln… kurz nachdem der weg ist, gibt er dessen Steckbrief an Gerwalds Leute (tot oder lebendig, gefährlich)

Torvor hatte sich von den vier Reitern getrennt um diese nicht durch seine Anwesenheit in Misskredit zu bringen, Überfall durch seinen Verfolger aus Stangard… (Theolf), Störung durch Waltrud

Waltrud und Larynje verschwinden nach Gesprch mit Bynstands Frau aus Cliving um seine Warnung Stangard betreffend zu überbringen, trennen sich,  (Larynje gen Harwick, Waltrud gen Ohrenburg, behaupten zu Verwandten nach Harwick gegangen zu sein, um ihren Brüder nicht zu warnen)
Waltrud trifft auf Torvor an kleinem Bach vor Ohrenburg, überrascht einen Mann bei ihm, knüppelt den abgerissen aussehenden Strolch mit Hilfe ihres Pferdes und der Überraschung nieder, flieht mit Torvor, findet Unterschlupf in kleiner verlassener Hütte

Gespräch Torvor/Waltrud – Chatprotokoll

Eadlad ist mit seiner Gruppe auf Patrouille in Hinterhalt von Orks geraten, entkommt erst mal ohne zu wissen, ob die anderen noch leben, die Orks verfolgen ihn lange und jagen ihn von Ohrenburg weg

Eadlad kommt zur Hütte, findet Pferd im Unterstand, denkt im ersten Moment, es gehöre einem seiner Einheit

Waltrud denkt, er sei der andere Kerl und wolle das Pferd klauen -> Pferd und sie mit der Mistgabel gehen den Kerl an – Aufklärung

T/W erfahren, dass Orks bereits losgeschlagen, damit ein Teil von Torvors Warnung bereits überholt…

Torvor glaubt dem Kerl erst nicht, sie nennt nur ihren Namen, da sie nicht wissen, ob Torvors Flucht aus Stangard hier bereits bekannt ist

Eadlas Pferd verletzt, Waltrud leiht ihm ihres, um Warnung vor Orks gen Ohrenburg zu bringen (falls die Reiter nicht durch sind, über die verlorene Patrouille etc…)
Eadlad findet in Ohrenburg bereits angegriffen vor (Spielzustand)

Theolf fällt den Orks vor Ohrenburg in die Hände und kann die nur mühsam überzeugen, dass auch er einer der Helfer ihres Herrn ist, relativ fertig geht er nach Ohrenburg um dortTorvors Beschreibung zu verbreiten…

Allerdings trifft Theolf vor dem Ort auf Eadlad, welche den verängstigten Bauern, für den er ihn hält kurzerhand in Sicherheit bringt… Eadlad versucht Hilfe für die Patrouille zu kriegen, aber in der Situation will Ingbert keine weiteren Leute entbehren… Theolf der das Gespräch mit kriegt und von zwei Leuten da draußen hört, bietet seine Hilfe an (wird langsam panisch, auf die Abschussliste zu geraten und hofft Torvor zu finden)

durch Gespräch mit dem ahnungslosen Eadlad ist sich Theolf bald recht sicher, dass es sich um Torvor handelt. Eadlad schätzt er als die kleinere Bedrohung ein (oder gar keine, die Frau gibt ihm Rätsel auf…..)

Eadlad bringt Pferd zu Waltrud zurück, Torvor bleibt in Hütte, ihm gefällt die Situation nicht, aber er erkennt Theolf mit Kapuze nicht

Eadlad leiht Waltrud sein verletztes Pferd für den weiteren Ritt, sie sollen so schnell wie möglich hier weg… sie flunkert -> zurück nach Cliving…

Theolf bietet seine Dienste Waltrud an, aber die lehnt ab, Theolf reitet notgedrungen mit Eadlad weg, plant schon dessen Abservierung an geeigneter Stelle, als sie auf Überlebende von Eadlas Einheit stoßen…

Theolf windet sich mal wieder raus -> sie müssen Orks / Leute retten und zurück nach Ohrenburg, er kann die beiden anderen nach Cliving begleiten…

Theolf macht sich ab…

Torvor währenddessen hat bereits Sachen gepackt und den Entschluss gefasst, nach Cliving zurückzukehren und seinen Vater zu befreien… Waltrud ist schließlich einverstanden…

Theolf findet die Hütte daher leer vor, verfolgt die anderen, wird aber noch einmal durch Orks aufgehalten (rauswinden…) und überholt Torvor/Waltrud erst kurz vor Cliving wieder, er lässt die Orks raus, damit er es ist, der sie ausliefert, da er befürchtet, dass er ansonsten abserviert wird…

Theolf hat mehrmals angesetzt, Torvor auszuschalten, aber er weiss nicht wer Waltrud ist… beschließt daher, Torulf vor der Rückkehr der beiden zu warnen und es ihm zu überlassen, was der mit der Frau machen will…

Parallel sind Torulf/Athelward mit Torulfs Einheit und einigen von Aerdans Männern nach Hytbold aufgebrochen (30.2. los, ein Teil geht Orks/ Troll holen)

auch die anderen Greven/Thane reisen nach Hytboldt…

vorher Eadlad – > Strang um Familie Ingbert?

Gerwald, der Befehle strikt ausführt, hat die Bewachung der Stadt, Aerdan ist mit anderen Sachen beschäftigt worden…

Gerwalds Leute am Tor erkennen Theolf, als dieser nichtsahnend erneut dort auftaucht und zu Torulf will, wollen ihn verhaften, Theolf wehrt sich, Gerangel endet in Wasserbecken am Tor Cliving, Theolf wird in Kerker neben Bynstan geworfen.

Verhöhnen Theolf durch Wachen….

Bynstan schnappt sich Theolf… quetscht ihn aus…

Irgendwo hierzwischen kommen Wlatrud und der verkleidete Torvor in die Stadt, er als Begleiter für Waltrud aus Harwick….

Gespräch Bynstan / Elran / Gebhardt

Gespräch Bynstan / Aerdan

Aerdan versucht zu regeln, kriegt einer seiner Leute mit, der heimlich für Torulf arbeitet, der handelt -> in den Kerker, schlägt die beiden Wachen nieder (Elran / Gebhardt), will Bynstan rauslocken, Theolf warnt diesen, B nur leicht verletzt, Torvor kommt im letzten Moment hinzu, sie schließen den Attentäter und die beiden Wächter in verschiedene Zellen weg, Bynstan holt Theolf, den er als Zeugen gegen Torulf braucht

Streit Torvor / Bynstan ob Stadt verlassen / Aerdan aufsuchen…

Bynstan bestimmt… -> Aerdan suchen

Arnim währeddessen misstrauisch über Waltruds Begleiter geworden, nicht der übliche, sucht den, niemand kennt den / hat den gesehen, Arnim platzt in Gespräch zwischen Gerwald und Aerdan über die Sicherheit der Stadt (Auswirkung aus Gespräch Bynstan mit Aerdan)

alle alarmiert, Feind ggf bereits in Stadt…

Stiller Alarm, Leute suchen alles ab, stoßen auf Bynstan / Torvor (Theolf der völlig fertig ist wurde vorher in Aerdans Stall zurückgelassen)

Hornsignal der Wachen… andere auch Gerwald / Aerdan kommen hinzu, verbale Eskalation…

die Wache die zum Gefänbgnis ist, öffnet unwissentlich dem Attentäter die Kerkertür, als Aerdann das hört rast der zum Gefängnis, schließt den wieder ein, rüttelt Elran wach und lässt Heiler für Gebhardt holen, eilt mit Elran zurück zu Gerwald und Bynstan, die sich alle mit der Waffe in der Hand gegenüberstehen…

Von draußen Hornsignal: Rückkehr des Greven…. Antwort von Tor…

Gerwald schickt Boten zum Tor, Greven holen (er denkt Athelward, es kommt aber Ides mit Harding in Begleitung… und dessen Männer…)

Bynstan, als er Harding erblickt, voller Erleichterung: Ihr lebt! Wir befürchteten schon das Schlimmste!

Cliving aufrollen, Verräter suchen,…

Späher kehrt zurück, auf des Königs Boten getroffen, (am 4.3. aus HK losgeschickt zum Musterungsaufruf / Mitteilung Sieg HK), Aufruf zur Musterung

Ides sucht Leute aus, Loyalität beweisen…
Aerdan + Leute wie Olwig etc.
Bynstan, Torvor + Leute und Theolf…

->Harding eilt nach Harwick und schafft es knapp noch gen Edoras…

Aerdans Späher:

Späher nach Hytboldt (auf Ides/Harding getroffen, mit denen zurück?)

Späher nach Ohrenburg – Rückkehr, dass Ort noch steht, Ingbert zurück und zur Musterung aufgebrochen?

Späher Richtung Steppe – bleibt noch offen?

 
(spielt das jetzt in der Nacht 4/5 oder 5/6?)

Noch in der Nacht:
Nach der Konfrontation Gerwald/Bynstan kann Ides die Dinge nicht so stehen lassen, alle heim schicken und am nächsten Tag mit dem Ordnen beginnen. Die Nachrichten haben jeden geweckt und Konflikte wären unausweichlich. Mithilfe Hardings Männer bestreitet sie also sogleich eine Versammlung, zu der insbesondere Mitglieder der betroffenen Familien und Verdächtige berufen werden, damit sie gar nicht erst die Zeit finden, ihre Geschichten einander anzugleichen.
Die Ausnahme, die schon heim gegangen war, ist Ranulf mit Torulfs Sarg, denn er wollte seine Schwester selbst von den Geschehnissen in Kenntnis setzen.
Ihn erwartete ein weiterer Schock. Alvine, genannt Alva, ist ein Jahr älter als er und sein ziemliches Gegenteil. Wo er groß, dunkel und dünn ist ist sie klein und robust, mit leuchtenden grünen Augen und rotblondem Haar. Sie muß zu ihm aufsehen, aber das hindert sie nicht im Mindesten, ihn wütend anzufahren, als er seinen Bericht beendet hat. Wie er es wagen könne, ihr wieder unter die Augen zu treten! Sie hätte ihm geraten, Torulf heimzuschicken und bei seinem famosen Bogenmachersohn zu bleiben, schließlich habe er den ja seiner Familie vorgezogen. Sie langt herauf und versetzt ihm einen Schlag ins Gesicht. „Ranulf, mach, daß du mir aus den Augen kommst! Du wagst es, mir zu sagen, daß du Vater nicht beistehen konntest?! Du warst dabei und hast nichts getan und jetzt meinst du hier einfach so wieder auftauchen zu können? Ihm Geleit geben? Du? Verraten hast du uns, also verschwinde von unserer Seite! Wag es ja nicht, in meiner oder seiner Nähe aufzutauchen, wenn wir ihn verabschieden, dazu hattest du bereits Zeit und ich will dich nicht dahaben! Ist das klar? Ich zähle bis drei, dann bist du aus der Tür oder ich rufe nach Gunder. Eins…“ „Alva… hör zu, ich…“ „Zwei.“ „Er hat ihnen deinen Namen nicht genannt, ich wußte nicht… sie wissen nicht…“ „Drei.“ „Schwester, es fällt auf, wenn du mich fortjagst! Bedenke doch…“ „Gunder!!“ Der Gerufene trat aus dem Nebenraum. Torulfs Mann für’s Grobe, ihr Hausmeister. Ranulf wich einen Schritt zurück. „Wir lassen dir deine Sachen zum Bogenmacher bringen. Ich denke doch, dorthin wirst du jetzt gehen?“ sagte Alva. Unglücklich sah er sie an. „Du machst einen Fehler…“ Sie drehte sich zur Seite. „Schaff ihn mir aus den Augen, Gunder.“ Der kantige Mann nickte, in diesem Moment jedoch polterte ein Klopfen an die Eingangstür und jemand befahl, zu öffnen. Ides wünschte natürlich, insbesondere Torulfs Familie zu befragen.

Gleiches ereignet sich auch im Hause Olwigs und einiger anderer.

Die Methalle war voll, Hardings Männer angespannt, Aerdan geknickt, weil Ides Gerwald bevorzugt (Kunststück, der hat sofort vor ihr gekniet und niemand zweifelt seine Loyalität gegenüber der rechtmäßigen Erbin an.)
Es dauerte sehr lange, bis die einzelnen Personen aufgerufen wurden und ausgesagt hatten. Ides begann mit denen, die nichts oder wenig damit zu tun hatten und arbeitete sich vor. Einige waren absichtlich während der Verhandlung nicht dabei und wurden erst von Hardings Leuten dazugeführt.
Olwig hatte sehr genau beobachtet, wie Ides auf die Leute reagierte. Er bezog daher die Position ‚unschuldiges Opfer‘, als er an der Reihe war. Seine beiden Schwestern hätten nichts geahnt und er selbst… an dieser Stelle fing er Aerdans Blick auf. Sonst konnte er sich bedingungslos darauf verlassen, dass sein Captain hinter ihm stand. Jetzt jedoch schüttelte Aerdan enttäuscht den Kopf und blickte ihn dann durchdringend an. Es war klar, dass er ihn nicht decken würde, wenn Olwig behauptete, von nichts gewußt zu haben. Er biß sich auf die Lippen. „Ich… ich wußte, daß mein Vater und Torulf und Athelward etwas gemeinsam planten, aber was… also, mit wem… mit Orks und all dem… das hätte ich nie gedacht,“ log er, denn er wußte sehr wohl, daß Lorrons Bericht damals wahr gewesen war und er kannte auch die Boten, die sein Vater später immer wieder heimlich getroffen hatte. „Ja“, setzte er hinzu, „…es ist richtig, daß Aerdan Jarl nichts mit diesen Plänen zu tun hatte. Deshalb…“ er stockte und tat als müsse er sich sammeln. „Deshalb verlangte mein Vater ja auch, daß ich ihm alles erzählen solle, was in unserer Einheit so besprochen wurde…“ Er brach wieder ab, wischte sich fahrig über das Gesicht und überlegte, wie er fortfahren konnte. Kurz dachte er darüber nach, sich jetzt an Aerdan direkt zu wenden, wagte es aber nicht. Stattdessen sah er zu Gerwald auf. „Ihr kennt mich, ich habe immer mein Bestes gegeben, die Männer auszubilden und zu trainieren und ich schrecke auch vor keinem Kampf zurück.“ Gerwald nickte bestätigend. „Ich hätte es nie zugelassen, daß Orks unangefochten über unser Land ziehen, wenn ich es gewußt hätte!“ Gerwald nickte zwar nicht, sagte aber: „Es ist schwer vorstellbar.“ Zufrieden fuhr Olwig mit leicht verzweifelter Stimme fort: „Ich dachte, es ginge nur um Loyalitäten hier in der Stadt und… und ich konnte doch Vaters Wunsch nicht… er … er konnte sehr überzeugend sein.“ Theatralisch barg er sein Gesicht in den Händen und sagte durch die Finger hindurch, froh, daß man ihm so nicht ins Gesicht sehen konnte: „Ich stand zwischen dem Gehorsam zu meinem Captain und dem zu meinem Vater… es war eine furchtbare Wahl und nun stellt sich heraus, wie schrecklich falsch ich gewählt habe…“ Aerdans Wohlwollen hatte er als sicher angenommen und sich nicht gescheut, es zu mißbrauchen, um sich das Wohlwollen seines Vaters zu sichern, dessen Meinung er soundso gewesen war. Er hatte auf den gutgläubigen Captain abschätzig lächelnd niedergesehen. Jetzt aber, ohne den Rückhalt des Greven, mochte er dessen Blick nicht begegnen. Aerdan war der Einzige, der ihn heil aus dieser Lage herausholen konnte, wenn er denn entschied, weiterhin an seinem Waffenmeister festzuhalten. Olwig fluchte innerlich. Er würde nicht darum herumkommen, sich jetzt öffentlich an ihn zu wenden. Er wartete, bis sich Tränen (der Frustration und Wut) in seinen Augen gesammelt hatten, ehe er wieder aufsah. „Verzeiht mir“, bat er. „Ich habe vor Vaters Zorn klein beigegeben und euch verraten. Bitte glaubt mir, ich hatte keine Ahnung von all diesen Scheußlichkeiten! Captain, es tut mir leid!“
Alle blickten Aerdan an, wie er dies aufnehmen würde. Er seufzte innerlich, denn er konnte sich inzwischen nicht mehr vorstellen, daß Olwig völlig ahnungslos gewesen war. Andererseits kannte er die Strenge seines Vaters und hatte immer versucht, diese abzumildern, denn er erlebte den Jungen von klein auf und wußte, daß der darunter gelitten hatte. Er hatte es jedoch nicht verhindern können, daß aus dem fröhlichen, offenen Kind ein arroganter, überheblicher und sehr auf sein Ansehen bedachter Jugendlicher geworden war, der völlig das ausfüllte, was seine Familie von ihm erwartete. Wenn etwas schief gelaufen war aber, dann war er zu ihm gekommen. Und jetzt war es richtig schief gelaufen, und wieder erwartete Olwig, daß er es schon richten werde. Junge, es war nicht Recht und ich kann dich nicht verteidigen… Aerdan knirschte mit den Zähnen und wußte, daß ihm nicht mehr viel Zeit zu Zögern blieb. Er schloß kurz die Augen. ( Alternative 1: Dann bestätigte er Olwigs Aussage. „Ich wußte, daß jemand Informationen weitergab… ich ahnte jedoch nicht, dass du es warst, Olwig. Ich bin enttäuscht von dir, aber ich sehe auch, daß dir kaum eine Wahl blieb. Ich kann nur hoffen, dass du nach diesem Erlebnis nie wieder einen solchen Fehler begehen würdest.“ „Hofft ihr es nur, oder kennt ihr ihn gut genug, um es als sicher anzunehmen?“ wollte Ides wissen. Aerdan erlaubte sich kein Zögern, er liebte den Jungen, ganz gleich, was er angestellt hatte. Darüber zu reden mochte später Zeit sein. „Ich nehme es als sicher an, Frau Ides. Jetzt, wo der schädliche Einfluß der Verschwörung vorüber ist, gibt es keinen Grund mehr für ihn, hin- und hergerissen zu sein. Außerdem weiß er jetzt, wie man sich fühlt, wenn man seine Kameraden verrät und ihnen hinterher wieder ins Gesicht sehen muß. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das jemals wieder riskieren würde, wenn er denn bei uns bliebe.“ „So würdet ihr ihm weiterhin in eurer Einheit trauen?“ Aerdan nickte. „Ja, Frau Ides.“ Sie hob die Augenbrauen. „So sei es denn. Ihr habt die Verantwortung.“ ) (Alternative 2, favorisiert: Olwigs Worte klangen noch in seinen Ohren. Die Worte selbst entsprachen der Wahrheit, bis auf den entscheidenden Punkt, und daher klangen sie nach Furcht, denn der Junge hatte sehr wohl gewusst, worauf er sich einließ. Er hatte, wenn Aerdan so zurückdachte, viele ins Unglück gebracht um selbst besser dazustehen. Darum war es ja in der ganzen Familie seiner Cousine immer gegangen: gut dastehen. Und das war auch das Einzige, was Olwig jetzt retten wollte: sein Ansehen. Es ging ihm nicht um Aerdans Zuneigung, die besaß er, und würde sie immer besitzen, ganz gleich, was er tat. Das war seit dem Tag so, als er ihn ‚Onkel Aerdan‘ rufend fröhlich begrüßt hatte und dafür gescholten worden war, denn Aerdan war ja nur ein Cousin der Mutter, gar so nah an seiner Familie mochte Olwigs Vater ihn nicht haben und auch nicht daran erinnert sein. Heimlich hatte ihn Olwig weiterhin ‚Onkel‘ genannt. Aber das war damals gewesen, als Kind. Dann war er seines Vaters Kreatur geworden und heute wollte er Aerdan nur einmal mehr benutzen. Schlimmer noch, er wollte ihn dazu bringen, wider besseres Wissen vor der versammelten Stadt falsch auszusagen. ‚Dein Stolz ist dein Problem, Junge‘, dachte er. ‚Ich helfe dir nicht, indem ich mitspiele. Du mußt endlich lernen, die Folgen deiner Entscheidungen zu tragen. Du bist kein Kind mehr.‘ Er schnaufte entschlossen. „Du mußt von Einzelheiten der Verschwörung gewußt haben, Olwig, sonst hättest du nicht all die Dinge tun können, von denen ich jetzt weiß, daß du dahinter gesteckt haben mußt. Dein Vater ist für seine Sache gefallen. Wenn es nicht auch deine Sache war, wieso gibst du dann nicht zu, was du getan hast, und distanzierst dich offen davon? Du brauchst ihn doch nun nicht mehr zu fürchten. Aber nein, stattdessen versuchst du, dich weiter zu verstecken und erwartest auch noch, daß ich deine Lüge decke. Ich denke aber nicht daran, in dieser Sache zu deinem Mittäter zu werden. Ich erwarte von dir, daß du preisgibst, was du wirklich gewußt hast, und daß du Frau Ides in ihrer Suche nach der Wahrheit nach Kräften unterstützt. Meine Verzeihung wirst du dir verdienen müssen.“
Durch die Menge ging ein Raunen. Einigen machte die Ankündigung Angst, Olwig könne aussagen, was er wußte. Viele hatten Aerdan in Punkto Olwig schon abgeschrieben gehabt und für blind erachtet. Andere hatten nur darauf gewartet, daß der hochnäsige Waffenmeister einen Fehler beging und abstürzte. Aus dem Raunen wurde Gelächter, wurden gehässige Zwischenrufe. Frau Ides unterbrach mit klarer Stimme den Tumult und befahl, den Mann abzuführen und im Gefängnis zu befragen.)
Sie rief danach Olwigs Schwestern auf. Olwig hatte sie unschuldig genannt und Aerdan hatte nichts Gegenteiliges verlauten lassen. So war Ides ihnen gegenüber milde gestimmt, zumal sie wiederholten, was ihr Bruder gesagt hatte und selbst noch einmal unter Tränen die Strenge des Vaters herausstellten, der sie sich nie widersetzt hätten, so daß sein Wort und seine Ansicht als Gesetz galt. Und nein, natürlich hatte man nie angenommen, daß…
Alvine platzte der Kragen.
„Ihr lügnerischen Ziegen!“ schrie sie auf. Alle zuckten zusammen und sämtliche Köpfe fuhren zu ihr herum, wie sie dort stand, einen Schritt vorgetreten, den Kopf stolz erhoben, die Augen blitzend vor Wut. (Die Morgensonne schien durch ein Fenster und einer ihrer Strahlen fiel direkt auf sie) Der Schein einer Fackel fiel direkt auf sie, ließ ihr Haar aufleuchten, als sie ihren Kopf wandte um ihren Blick über die Anwesenden gleiten zu lassen. Sie spuckte in Richtung der Schwestern des Olwig aus. „Schämt ihr euch gar nicht? Unsere Väter liegen tot für ihre Überzeugung, für das, woran sie geglaubt haben, und ihr, die ihr sehr wohl darum wußtet, die ihr der gleichen Überzeugung wart, ihr wartet nicht einmal, bis sie unter der Erde sind, ehe ihr diese Überzeugung verratet? Ihr ekelt mich an!“
Ranulf seufzte. Ja, so war Alva.
Die Schwestern waren auch zusammengezuckt. Nun sahen sie sich betreten an und brachten kein Wort heraus.
„Wenn ihr jetzt wenigstens den Mut gehabt hättet, die Wahrheit zu sagen! Sollen sie unsere Väter als Orkfreunde schimpfen und sollen unsere Nachkommen in Schande leben ohne je zu verstehen, warum? Ohne daß je jemand unserer Väter Ansehen verteidigt hätte? Ich höre nur ‚ich war das nicht‘ um mich herum! Standen sie etwa allein? Nein!!! Sie handelten aus Überzeugung, für den Willen der Mehrheit zu kämpfen. Sie handelten aus Überzeugung, für Rohan zu kämpfen! Sie handelten, weil der König alt und schwach ist! Ich bin sicher, unser Greve hatte einen Plan, wie er die verhassten Orks wieder loszuwerden gedachte, wenn er denn erst einmal unser König gewesen wäre, der König eines freien Ost-Emnet, daß sich nicht vorschreiben lassen muß, was es zu tun oder lassen hat.“ Nun sah sie direkt Harding an, wohl wissend, daß er des Königs Schwäche und vor allem seinen Berater ebenso hasste, wie sie. „Eines Ost-Emnet, das nicht auf die Einflüsterungen entfernter Berater hören muß! Dem wieder jemand voransteht, der tatkräftig ist und stolz! Das war ihr Traum. Darum waren sie bereit, auch Abscheuliches hinzunehmen, weil es ihnen als der einzige Weg erschien, diesen Traum zu verwirklichen. Wenn schon nicht für sich, denn mein Vater verachtete sich für einige der Entscheidungen, die er treffen mußte, so doch für ihre Familien, ihre Nachkommen, ihr Land! Sie gaben ihr Leben und sogar ihre Ehre um das zu verwirklichen und uns von dem Schwächling zu befreien! Wie könnt ihr es alle wagen, ihnen nun zu fluchen? Ich gestehe euch Wut zu, wenn ihr ihren Plänen im Weg wart, aber nennt sie nicht Verräter an Rohan, denn das waren sie nicht! Harding! Ihr selbst habt überlegt, wie es uns möglich wird uns von diesen schwachsinnigen Befehlen zu befreien!“
Harding starrte sie an.
In diesem Moment wurde das Tor zur Halle aufgestoßen und ein atemloser, abgehetzt wirkender Mann kam herein, gefolgt von den Torwachen, die sehr aufgeregt schienen.
Es war der Bote, den Aerdan am Abend Richtung Edoras geschickt hatte.
„Lady Ides! Aldor Harding!“ he called. „Theoden King rode to a great battle against the orcs of Saruman at the Hornburg! And what a ride it was! Our King stands proud and strong again and he led our men to victory! His messenger told me all about it when I met him last night. Listen again everyone! Victory is ours! But though the forces of our enemy were scattered there, there remains a threat, so every able bodied man is bidden to take up arms and come to Edoras, where our king will hold an assembly of the Eohere, on the second day after the full moon. Our King calls us to the muster of Rohan!“
A hushed silence followed his words, but then a great clamour broke out.

Zuerst hatte man dem Boten kaum geglaubt. Einige hielten die Nachricht für einen Plan der Verräter, die waffenfähigen Männer aus der Stadt zu locken. Es war die Bestürzung derer, die man für mitschuldig an der Verschwörung hielt, die zeigte, daß ihnen dies nicht bekannt gewesen war und die Nachricht somit echt. Alva stand wie versteinert allein. Tränen liefen ihr über die Wangen. „Der König…?“ flüsterte sie. „Er reitet wieder…? Wie kann das sein?“ Sie starrte fassungslos zu der Menschentraube, die sich um den Boten gebildet hatte und begann, zu zittern. ‚Warum bist du nicht eher gekommen?!‘ dachte sie verzweifelt. ‚Nur ein paar Tage eher… und all dies wäre unnötig gewesen! Nur ein paar Tage eher, und Vater könnte noch am Leben sein und unser Name nicht in Schmach! Nur ein paar Tage! Sie wären geritten, die Orks zu besiegen, statt an ihrer Seite zu stehen, sie wären mit dem König geritten! Vater ist an Theodens Schwäche verzweifelt, und jetzt… jetzt, wo er tot ist und es nicht mehr erfahren kann, jetzt hat der König seine Männer zum Sieg geführt… das ist … das darf doch nicht…‘ „Warum bist du nicht eher gekommen?!“ schrie sie laut, und es war gut, daß nun einer von Hardings Männern sie zur Seite nahm, denn ohne diese Stütze wäre sie zusammengebrochen.
Auch Ides war bleich geworden, als sie die Nachricht hörte. Der König rief zum Krieg. Und das jetzt, in dieser Situation. Nach dem Desaster von Hytbold hatte jemand Entscheidungen für Cliving treffen müssen, und sie war vor Ort gewesen. Harding vertraute ihr und unterstützte sie, jedoch war es eigentlich nicht an ihr, für Cliving zu sprechen… Es war ein Bote unterwegs zu ihrer älteren Schwester, die verheiratet war und nicht mehr in Cliving lebte. Normalerweise waren sie und ihr Mann diejenigen, die Athelwards Erbe antreten sollten, doch ihre Verwicklung in diese Sache war noch ungeklärt, ob sie überhaupt dies Amt auszufüllen bereit war war ungeklärt… also betrachtete Harding Ides als Übergangslösung. Aber mehr als das war es im Augenblick nicht. Der König mußte entscheiden, wen er ins Amt berufen wollte. Und der König zog gerade in einen Krieg. Ides wußte sehr wohl, wie unsicher ihre Position hier war, in einer Stadt, in der sie von der Hälfte der Leute nicht wußte, was sie wirklich dachten und tun würden. Zu einer Zeit, wo die Antwort ihrer Schwester noch ausstand. Und jetzt mußte auch noch Harding früher als erwartet fort von hier und würde den Großteil seiner Männer mit sich nehmen. Es blieb ihm gar keine andere Wahl. So, wie er auf dem Witan gesprochen hatte, da hatte Alvina Recht, mußte er unbedingt zum König und ihn seiner Loyalität versichern. Denn er hatte den Witan selbst einberufen, etwas, das eigentlich dem König vorbehalten war… und es war auch richtig, dass er es getan hatte, weil er an des Königs Führungsqualitäten gezweifelt hatte… er hatte offen ausgesprochen, daß er vorhatte, mit ihm zu brechen und das Eastemnet unter sich zu vereinen… sicher, er hatte Grund gehabt, und er hatte nicht die Orks auf seine Seite gebracht, wie ihr Vater… (sie fühlte einen Stein im Magen)… aber es waren nur jene Orks gewesen, deren Auftreten sie geeint und ihnen den wirklichen Feind gezeigt hatte, deren Angriff verhindert hatte, daß Harding wirklich an jenem Tag mit Theoden brach… Es stand zu erwarten, dass er sich dafür würde rechtfertigen müssen, jetzt, wo es wieder eine starke Führung in Edoras gab. Und sie mußte desgleichen tun, aber sie konnte hier jetzt nicht fort, selbst wenn sie Bynstan hier als Verwalter einsetzte. Ihre zwei jüngeren Schwestern, Mildred und Áffa, brauchten sie jetzt. Das Volk von Cliving brauchte sie jetzt, sie mußten jemanden sehen, der blieb und sich kümmerte. Aus ihrer Familie, nicht einen Stellvertreter. Doch wen sollte sie schicken? Die, denen sie traute? Dann war abzusehen, was aus Cliving werden würde… Die, denen sie nicht traute, damit hier Ruhe herrschte? Wie würde das denn beim König ankommen? Aber es schien die vernünftigste Lösung, waren es doch nur wenige in einem großen Heer, und es bot denen, die gefehlt hatten, die Möglichkeit zur Umkehr. Irgendwie mußte das Leben hier ja wieder in geordnete Bahnen finden, sie konnte ja schwerlich die halbe Stadt verbannen oder einkerkern lassen. Mit welchen Leuten denn? So gesehen, dachte sie nun, kam der Krieg gerade recht…

aus den Ländern von Mittelerde und darüber hinaus