The Black Gate

Glimpses: (bitte gern mit den Glimpses auf andere Charaktere füllen, zum Beispiel auf unseren Herrn Barden oder Hamnath)

Sie waren dem Austausch ihrer Anführer mit dem Sprecher Saurons gespannt gefolgt. Nun kehrten ihre Leute zurück. Ganz gleich, was ihr Plan gewesen war: Der Zauberer hatte es abgelehnt, klein beizugeben und der Klang seiner Stimme war ihm noch im Ohr, wenn auch seine Worte nicht bis zu Lorron gedrungen waren. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf Eomer, der wiederum des Herrn Aragorns Befehl abwartete.
Sichert die Hügel, bildet einen Kreis! Lorron hatte es nicht anders erwartet, sie waren bereits in Position.
Es dauerte nicht lange, bis der Feind heranströmte. Kaum war das Tor geöffnet worden drang Welle auf Welle daraus hervor. Von allen Seiten kamen Rufe, strömten weitere Heere des Feindes und die Nazgul blieben nicht länger hoch oben. Sie stießen mit schrecklichem Gekreisch herab.
„Lorron…“ keuchte Tjoren. Es war das Eine, zu wissen, daß sie einer Überzahl gegenüberstehen würden, aber etwas völlig anderes, diese Mengen zu sehen. Niemals nie hatten sie so viele Feinde irgendwo versammelt gesehen. „Heute ist der Tag an dem wir ihnen alles heimzahlen werden, was sie uns angetan haben“, knurrte Lorron. „Wenn sie herankommen, werden die ersten Reihen allein vom Druck der Nachfolgenden auf unseren Speeren enden. Und danach… es können immer nur soviele vor einem stehen…“ Ein gefährliches Glitzern leuchtete in seinen Augen. „Sie liefern Nachschub für unsere Waffen, Tjoren, genug Nachschub… und dieser eine Mann hier hat vor, sie hunderte zu kosten… er hat vor, seine Freunde hinter einem Wall aus ihren Leibern zu sichern… da kommen sie…!“ Tjoren schnaufte. Lorron hatte Recht: Jetzt und hier! ‚Für meine Familie… meine Freunde… Aerwald‘, dachte er, als er sich bereitmachte, dem Ansturm zu begegnen.

Haram, als er die Mengen kommen sah, griff nach Vilheiths Hand und drückte sie, wortlos, den Blick nach vorn gerichtet. Es war eine Zusicherung an sie beide. Was auch immer geschah: Sie waren hier, zusammen.

Das war also, was Urvun gemeint hatte.  Vilheith presste die Lippen fest aufeinander, als der Tod von allen Seiten auf sie einstürmte. Sie hatte ihren Tod auf dieser Reise schon mehrfach erwartet, doch nie schien er so greifbar nahe zu sein wie jetzt. Fast hätte sie über sich selbst gelacht, wie sie damals in Isengard die Armee des verfluchten Zauberers für groß hatte halten können. Damals, in einem anderen Leben.
Sie spürte Harams Hand und ihr fielen ihre Worte wieder ein, als sie sich in Korhals Dorf von ihm verabschiedet hatte. ‚In einem anderen Leben hätte ich für dich gekämpft…‘ Daran hatte sich nichts geändert und sie erwiderte seine Geste.
Allenfalls verspürte sie Bedauern, dass dieses andere Leben nicht mehr lange währen mochte…
Nie hätte sie erwartet, zwischen Männern, die seit unzähligen Jahren Todfeinde ihres Volkes und auch ihrer selbst waren, etwas zu finden, dass sie seit dem Überfall auf ihr Dorf damals verloren geglaubt hatte.  Nicht die ständige Wachsamkeit unter angeblichen Verbündeten wie bei den Drachen, sondern Akzeptanz, Freundschaft… und mehr, wenn sie bereit dazu wäre…
Als sie den Rohirrim auf ihrem Ritt gen Osten gefolgt war, hatte sie bewusst verzichtet, über eine mögliche Zukunft nachzudenken. Ebenso wie auf dem Weg zu diesem Ort, wo sie ihr Schicksal ereilen würde. Es war ihr sinnlos erschienen und ein Teil von ihr gab ihr angesichts der anstürmenden Feinde Recht.
Doch nun, am Ende des Weges, hätte sie gerne gesehen, wohin er sie hätte führen könnte… sie beide.

Serens Aufschrei, der abrupt endete, ließ Tjoren zusammenzucken und herumfahren. Sein Gefährte lag unter einem… wasauchimmer… begraben und Ranulf war im Begriff, sich auf zwei weitere von denen zu stürzen. Wissend, daß der Junge ihnen niemals gewachsen sein würde packte ihn Tjoren mit einer Hand und wirbelte ihn hinter sich, während er mit der anderen den Schwung nutzte, um einen Schlag auf den vordersten Gegner zu führen. „Hilf Seren!“ befahl er, obwohl sie nicht wußten, ob der noch am Leben war. Ranulf gehorchte. Seren war nun in einem Bereich zwischen Tjoren und Lorron, und auch Jarl kam jetzt hinzu, um die offenere Seite zu decken, so daß Ranulf es wagen konnte, ihn unter seinem Gegner hervorzuarbeiten.
Seren schnappte krampfartig nach Luft, als das Gewicht von ihm gerollt wurde. Etwas länger, und er wäre unter der Last erstickt… es gelang ihm noch nicht wieder, auf die Beine zu kommen. Ranulf baute sich bei ihm auf, denn das war, was sein Waffenmeister und sein Captain von ihm erwarteten. Der Lärm der Schlacht betäubte seine Ohren und sein Herz. ‚Wozu, Seren? Einen Moment, eine halbe Stunde? Es kann nicht mehr lange so gehen…‘ Der geschlossene Ring, den sie gebildet hatten, war längst an mehreren Stellen durchbrochen und immer mehr Gegner drangen auf sie ein.

Hamnath… (kommt noch)

„Die Adler!“ rief jemand. „Die Adler kommen!“
Viele schauten nun nach oben. Es schien als kämen die großen Adler auf einem frischen Wind herangesegelt… und dann geschahen viele Dinge gleichzeitig… In seinem halb-betäubten Zustand nahm Ranulf alles wahr als sei er ein unbeteiligter Zuschauer.
Wilde Rufe, hoffnungsvolle Rufe und Kampfansagen brachen aus hunderten Kehlen seiner Kameraden hervor, als sie mit neuer Kraft auf ihre Gegner eindrangen. Der Zauberer rief etwas. Die Erde bebte. Türme und Tor stürzten. Die Luft war voller Dunst und Staub. Horden von Orks und Scharen von Goblins rannten kopflos davon. Die Menschen des Westens hatten alle Furcht verloren, als sie sich nur mehr den Menschen aus Saurons Heer gegenübersahen, getäuschten, wütenden Menschen, von denen viele rannten, viele sich zum Kampf stellten um ihrerseits nun lieber kämpfend zu sterben, als sich, so wie einige, zu ergeben.
Etwas in ihm begriff, daß sie durch irgendein unverständliches Wunder… gesiegt hatten? Überleben würden?
Noch glaubte er es nicht ganz. Das, was den anderen ihre Kraft gab, überwältigte ihn dergestalt, daß er an Serens Seite niedersank und zusah, wie sich die anderen den Hügel hinab auf die Feinde stürzten. Tjoren hielt kurz bei ihm, sagte etwas zu ihm, das er aber nicht wahrnahm. Er nickte nur aus Reflex, doch Tjoren schien es als Antwort zu nehmen und schloß sich den übrigen an. Es waren in unmittelbarer Umgebung keine lebenden Feinde mehr übrig.
Seren keuchte vor Schmerzen und griff nach Ranulfs Schulter, um sich daran hochzuziehen und in eine sitzende Position zu kommen. An ihn gelehnt blickte er sich um. Er lächelte unter Tränen. „Sieh nur…“ flüsterte er. „Sieh nur… wir haben das Ende der Dunkelheit erlebt, Ranulf…“
Ranulf sah es, und er sah an Serens Reaktion, daß er nun etwas empfinden sollte: Freude, Triumph, das Glück, überlebt zu haben…
aber da war nur eine seltsame Leere in ihm… die ihm nicht einmal Angst machte. Er fühlte gar nichts, ausser, daß ihm das Herz bis zum Hals klopfte und er sich etwas darüber wunderte. Er war doch nicht gerannt?

Lorron came bounding up the hill. „Ranulf! Seren!“ He knelt in front of them, one hand on Ranulf’s left shoulder and one on Seren’s right. „Thank the ancestors“, he exclaimed, „You’re both alive. Tjoren said you’d stayed here, Ranulf, but… it took a long while till I was back here, I’m sorry… Seren… how bad is it? Can you walk if we help you?“ Seren nodded. „Probably, Captain“, he said through clenched teeth. „Fight didn’t kill me, rest of this day now won’t, either. No. Not today.“ He gave a faint smile. „Don’t look so worried. I’ll see the dawn, it isn’t just a wild hope. My pal here patched up what was bleeding as best he could. Just give me a moment.“ Ranulf couldn’t of course have done anything to mend Seren’s broken bones, Lorron knew that. He thought about sending for a stretcher when he saw the faraway look on Ranulf’s face. „Ranulf?“ He got no answer. Seren sighed. „He’s been like that for some time now. Not quite here. Seen too much, I guess.“
„Ranulf“, Lorron tried again, one of his hands still resting on the young man’s shoulder, the other one on the back of his head, to comfort him. „Ranulf, look at me.“
He did. He heard the concern in Lorron’s voice, but… „Captain“, he said, „I … know we won. I know it’s great. Only… I can’t feel happy… not even sad when I look at the dead… it’s all…distant somehow.“ His voice held as much irritation as fear. „What’s wrong with me?“ He was shivering. Lorron drew him closer. „Don’t worry“, he said quietly, his forehead only inches from Ranulf’s. „You needed to shield yourself. It will pass. We’ve been given a great gift today. Greater than our lives, even. It’s a new start, Ranulf. Before, all was tinged by the darkness that drew everyone in, even the old king, for a while, even your father. It wasn’t their fault. The darkness was to blame and now… it is gone. Tomorrow will be brighter. We got a young king. We got a home. Rohan will return to its olden glory, you’ll see. A little patience. You can rest now, and what was hurt will heal, I assure you it will. Help me get Seren to Hamnath, sleep, and some day soon you’ll wake up and look forward to getting up.“ „You believe that?“ Ranulf sounded unsure of it. „I do“, nodded Lorron. „You know why? ‚Cause you’re stronger than you sometimes think you are and you’re not alone, that’s why.“ Ranulf wasn’t convinced yet. But he got up and bent over Seren. „Well, we’ll see,“ he said.

aus den Ländern von Mittelerde und darüber hinaus