Abend des 15. März 3019

Lorron shuddered. The battle-lust that had been on him had ebbed by now and he saw which of his men were still on their feet, were wounded, were dead. Now that no one was shouting to go on, now that no more foes had to be beaten down or chased before the hooves of their horses cold reality hit him. Yes, they’d won. But at what cost… it was a good thing Geol was at his side now. His father glanced at him and knew exactly what he was thinking. Lorron wasn’t ashamed to hug him here in front of his men, for he was glad they’d both survived.
Then he took a deep breath and turned to the hardest part. „Jarl, Jarmun, Seren and Gerfrith: accompany Geol and help him to look for wounded on the battlefield north of here. Rulavan, you take Jestim, Tjoren, Leochtmar and Ealdwine to the south. Hamnath, choose a few men to help you set up healer’s camp and tend to the wounded. Trevvis, organize the rest of the men to set up our camp next to the healers. Alden and Hereward: set up the black tent with me. We will honor the dead.“
It was what their king did, right now, too. Honouring the dead. Theoden and Eowyn, who had been brought up into the city. Be they great lord or just one of the riders, they had all given their lives to battle Sauron’s forces and their deeds would not be forgotten and they would be laid to rest by the city they’d defended.

Rulavan führte seinen Suchtrupp über das Feld, vorbei an anderen Gruppen und noch immer brennenden Gräben, deren Rauch entsetzlich stank. Es war so dunkel hier, daß ihnen ihre Ohren eine ebensogroße Hilfe bei der Suche nach Verletzten waren, wie ihre Augen. Leochtmar wandte den Kopf, als Rulavan in eine Richtung wies. „Hat da jemand gerufen?“ Tjoren schob sich vor. „Da ist wer.“ Der Mann, dessen Gestalt nun zu erkennen war, trug eine zerrissene rohirrische Rüstung und schwankte, als er auf sie zukam. Tjoren machte einen großen Schritt zu ihm und streckte eine Hand aus, ihn zu stützen. „Braucht ihr Hilfe?“ Der Mann lehnte sich an ihn um zu verschnaufen, sah auf und blinzelte. „Waffenmeister? Waffenmeister Haldagard!“ rief er aus. „Ihr lebt!“ Erleichtert umarmte er Tjoren, der dies erst erwiderte, als er begriff, wen er da vor sich hatte. „Ranulf.“ Der junge Mann sah sich nur noch wenig ähnlich. Seine lange, dünne Gestalt war noch dürrer als sonst und das sonst so sorgsam zusammengehaltene Haar hatte sich gelöst und hing wirr und blutverkrustet herab, und eine Wunde zog sich quer über Ranulf’s Gesicht. Auch sonst sah er sehr mitgenommen aus. Tjoren erinnerte ihn als zurückhaltend, fast kühl, jemanden vor Freude zu umarmen passte so gar nicht zu ihm, aber da war echte Wärme in seiner Stimme gewesen. „Wir haben geglaubt ihr wärt verloren.“ Ranulf atmete durch und trat dann von ihm zurück, bemerkte erst jetzt die anderen Männer. „Captain! Jestim!“ Seine Augen, eben noch betrübt und müde, leuchteten auf. Er machte Anstalten, auch sie zu begrüßen, so daß Rulavan auf ihn zutrat, doch dann bremste Ranulf sich und sah zu Boden. „Ich konnte nichts mehr für ihn tun…“ sagte er bekümmert. Rulavans Blut gefror. Bestimmt meinte er seinen besten Freund, aber hatte Jehan nicht gesagt, Darras käme nicht hierher? „Von wem sprichst du, Junge?“ fragte er. Ranulf sah noch immer nicht auf. „Chlodhere. Er war… wir haben die Blutung zu stoppen versucht, aber…“ Chlodhere war schon seit vielen Jahren einer von Aerdan Jarls Männern gewesen. Rulavan hatte ihn gern gemocht. „Ist Aerdan hier, Ranulf?“ Ranulf zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht wo… ich… wir waren im Kampf gegen eine Gruppe Ostlinge. Eine Weile sah es gut aus aber… ich weiß, ihr habt uns beigebracht, sich auf seinen Nachbarn einzustellen, egal welche Sorte Kämpfer, eine Reihe dicht zu halten… es tut mir leid, Captain… ich konnte Olwig nicht zurückhalten, er meinte, den Helden spielen zu müssen und ist vorgeprescht und hat sich völlig überschätzt… es war furchtbar, wie schnell sie ihn niedergemacht hatten. Chlodhere ist in seiner Wut gleich hinterher… Jurlen und ich haben versucht, ihm die Angreifer vom Leib zu halten… ich hab‘ diesen Schlag abbekommen, und danach weiß ich nichts mehr. Chlodheres Stärke hat uns wohl gerettet, aber… Er schüttelte den Kopf, stöhnte auf und bremste sich, mit der Hand nach der Wunde zu tasten. „Jurlen war da, als ich wieder zu mir gekommen bin, er stand an meiner Seite und ich rappelte mich auf und wir erschlugen die letzten Ostlinge. Aber die anderen unserer Einheit haben wir danach nicht mehr gesehen, der Kampf hatte sie von uns fortgeführt.“ „Bist du mit Aerdan Jarl zum Pelennor geritten?“ wiederholte Rulavan seine Frage. Ranulf nickte. Er blickte Rulavan noch immer nicht in die Augen. „Als der Ruf zur Musterung kam hat Frau Ides alle mit Aldor Harding mitgeschickt, deren Ruf unter… ihrem Vater zweifelhaft geworden war. Captain Jarl machte sich Vorwürfe. Also hat sie ihn gehen lassen und Gerwald als Sicherung in der Stadt behalten. Sie hat gesagt, an des Königs Seite können wir zeigen, was von uns zu halten ist. Sie hätte besser die fähigsten Leute geschickt…“ Er begann zu zittern. „Jurlen kann nicht gehen und Olwig… ich weiß nicht ob er die Nacht überlebt… ich konnte nichts mehr tun und bin los, Hilfe holen…“ „Ist schon gut, Junge, beruhige dich. Ihr kommt erstmal mit uns und Aerdan und Harding suchen wir morgen. Jetzt bring uns zu deinen Kameraden.“ Er winkte Dal, Ranulf zu stützen, denn er nahm an, dass er für die anderen beiden seine kräftigeren Träger brauchen würde.
Jurlen war an beiden Beinen so schwer verletzt, daß Ealwine und Tjoren auch noch Leochtmar brauchten, um ihm sanft auf die Trage zu helfen. Jurlen biss die Zähne zusammen. Er hatte nichts gesagt, weder zur Begrüßung noch jetzt, doch er nahm Tjorens Hand und drückte sie dankbar. „Irgendwann“, sagte Tjoren, „sitzen wir wieder zusammen in Tjarns Taverne bei einem guten Umtrunk, aye?“ „Aye.“ Jurlen schloß erschöpft die Augen, froh, alles weitere ihnen überlassen zu können.
Rulavan hatte sich zu Olwig gekniet. Aerdans Waffenmeister war ohne Bewußtsein. Rulavan seufzte. Noch einer mehr, den sie ihrem jungen, überlasteten Heiler brachten. Oder sollte er es wagen, ihn in die Stadt zu den Häusern der Heilung zu tragen? Dort war man auf solche Verletzungen sicher besser vorbereitet. Er sah zum hohen Fels hinauf, der aus der Stadt herausstand. Sieben Ringe hatte Mundburg, und erst im letzten würde er die Heiler finden. ‚Der Weg ist zu weit‘, dachte Rulavan. ‚Das schafft er nicht. Jemand, der sich auskennt, muß ihn eher in die Finger bekommen.‘ „Wir trennen uns. Leochtmar, ihr begleitet Jurlen und Ranulf zu uns, Olwig bringen wir zu Elfhelm ins Lager. Es ist das nächste, in dem ich erfahrene Heiler erwarte.“ Er sah zu Tjoren, denn der war der Kräftigste hier. Dessen Brauen zogen sich zusammen und nur widerwillig verließ er Jurlens Seite. „Weiß schon“, knurrte er. „Werde gebraucht.“
Schweigend stapften sie über das dunkle Schlachtfeld, vorsichtig darauf bedacht, im aufgewühlten Boden nicht über Hindernisse zu stolpern.
For a few minutes, Tjoren managed to keep quiet. But after an especially difficult climb around the remains of a siege-engine he couldn’t take it anymore. „Damn, Rula, it’s obvious why you chose me to carry him, but I wish I was elsewhere! There’s others out there who’d need us, too. And contrary to this one they’d deserve our attention! We waste precious time helping an idiot who’ll probably die anyway!“ „What do you propose?“ growled Rulavan. „That we just leave him lying here and make off?“ Indeed Tjoren had thought about something like that. Olwig would most likely never wake again. He didn’t say so to Rulavan, but his silence was telling. „Tjoren Haldagard!“ Rula said, louder now and showing his disgust. „This is a fellow human being we’re talking of, and I’ll do anything needed to keep him alive if possible.“ „He tried to kill me once, just because he didn’t like me, or had you forgotten?“ „No,“ answered Rulavan very calmly. „No, I hadn’t. Nor will I ever forget how Aerdan brought you to me after that. It’s in the past, lad. Now let’s get on.“ Snorting, Tjoren took up the stretcher again. But he wasn’t through with the topic yet. „For two long years we knew he was playing false! When I think back on all the time I desperatly tried to find some proof for our claim! I spent days and nights following him! All the time you kept saying that because of my history with Olwig Aerdan would never believe us without proof! Damn, Rula, because of him, mainly because of that damn fight back then, no one would listen to me! Even when I finally found this or that against him I wasn’t believed! People told me I had made it up or even designed false proof! Have you forgotten the day you had to get me out of jail where his father put me after one such incident? Yes, I know, I did nothing to get rid of that ‚unruly, wild woodcutter‘ reputation I had, but damn, they accused me instead of him! You know all this! Why didn’t you drag Leochtmar with you?!“ He was almost shouting by now. Rulavan didn’t look back at him and sighed. „Because I thought you were above that by now. We might have to take him all the way up into the city after all.“ Again, Tjoren gave an angry snort. „Yeah, fine, another night lost to that bastard. I wish the Easterlings had finished him off clean, but they couldn’t do that right, either! And a good man lies dead instead. Well done, Olwig! Had Ranulf died because of him, too, you can bet I wouldn’t have lifted a finger to help him and you’d probably have had to stop me from… worse.“ An icy silence hung between them after that, disturbed only by the sound of Olwig’s laboured breathing. „You do realise“, Rulavan said then, „that Ranulf’s father was even more into Athelwards plans than Olwig’s family? That Ranulf played just the same part in our company as Olwig did in Aerdan’s? To pass on information so the Reeve would be a step ahead of us at all times?“ „But not intentionally!“ Tjoren protested.
„Maybe not, but Ranulf’s trust in his father was the main reason why even plans we thought were secret failed. Maybe you hadn’t had time yet to think about that.“ „I trained that boy, Rula! I know him. He kept defending his choices against his father, he kept defending Darras! He was with us because he wanted to, because he stood by his friends, and for that, I’ve always liked him. It proofed our doom that he was too trusting, allright, but I don’t blame him for that. Please don’t tell me you do.“ „I don’t, or I’d treated him otherwise just now. I wanted to point out that we’ve got no idea what motivated Olwig, that’s all.“ „Ranulf’s always been one of us. Olwig’s never been anyone’s but his own, that’s for sure. I wonder why Aerdan even allowed him near after the desaster at Hytbold.“ „He likes him and wanted to give him a chance?“ „And Chlodhere paid for it with his life. This bastard here only ever cared about himself and endangered the others trying to win glory for his name. They were cousins, of course he’d charge after and try to defend him, as he always did, especially against me. But I never was angry at Chlodhere for that. I’m absolutely certain that he never knew of his family’s dark connections. But this one did and again, he escapes. And you’re doing your best to keep him alive, as will Elfhelm’s doctors, so that he can go on to bring doom to those around him. Really, I feel like smashing this stretcher into the next obstacle we meet, and deal with the consequences later.“ Rulavan stopped and turned to look at him now. „I won’t“, said Tjoren. „But because of you. Not because of him.“
„I’m sorry, Tjoren.“ Both men gasped and nearly dropped the stretcher. They hadn’t realised that somewhen during their conversation, Olwig had woken up. His face was wet with tears but his eyes were still closed. „You’re right“, he wheezed, the words obviously causing him pain. „I didn’t think about the others when I charged. I… I felt I needed to prove… I… thought it was only my own life I’d be trading… didn’t think that Chlodhere would…“ his voice trailed off and he wept bitterly. Tjoren bit his lip. He still felt a chill down his spine. Yes, everything he had said was true and he would have said it to Olwig’s face, too, in any other situation. But the man might be dying.
As if having read his thoughts Olwig continued: „I’m… I’m glad you didn’t spare me… might be little time left… to amend… can’t prove I’m sorry by my deeds now…“ He coughed, and there was blood in it. „Father wouldn’t settle for second best, never… Aerdan, he knew I wasn’t… the best, that is… but he told me I needn’t be as long as I did my job… believed in me and I … betrayed him. Betrayed him… although I…“ He managed to open his eyes now, and since Tjoren was the one by his head he looked directly at him. „Don’t think bad of him. He didn’t know. Please… if I don’t make it… tell him I was sorry… tell him it wasn’t his fault… please…“ he coughed again, weaker than before, for his strength was failing. Sweat broke out on his brow from the effort, but he strained to keep open his eyes. „I chose my family’s wishes over… the kindness he showed me… made… the wrong choice. He knew that. Now… disappointed him again. Don’t know if I could change, even … given the time…Tjoren, I beg you… I’m so sorry… tell him…“
Rulavan stood ready to intervene should Tjoren not answer. But he did. „I’ll seek him out, you have my word.“ Then he shook his head and added. „You’re hard to kill. You survived my beatings and they were near as bad as this. I’m not so sure I’ve seen the last of you. You can probably sort it out with Aerdan yourself.“ Olwig sighed and shuddered. It was clear that that task loomed like an insurmountable obstacle before him but that he didn’t believe anymore that it would come to it. He closed his eyes and turned his head aside. „Thank you,“ he whispered.
Tjoren inhaled deeply and looked at Rulavan, lost for words.
„Let’s hurry“, suggested Rula. „Once we got him settled I return to our camp alone. Your duty will be to go find Aerdan Jarl.“

Lorron looked up as another one was being brought in by Seren and Jarmun. He was one of a group who’d joined them at the Westfold, but now only one of them accompanied him, his nephew Inglad, a lad of barely 18 summers. He’d followed his only living relative into battle and now his hand clutched at the bier and he was reluctant to let go. „Inglad, you may return here, if you want to“, said Lorron, „but now you got to take care of yourself.“ The lad was bleeding from some cuts and leaning on his spear for support with the other hand. „Seren, will you please take him over to Hamnath ere you return to the field?“ Seren nodded and led him out while Jarmun covered the body of his uncle.
The black tent filled as the day turned into night. Their own men lay next to some they didn’t know but who had not been left out there. And every time someone returned Lorron would leave the tent to learn what they brought. It was Rulavan’s group this time, carrying two wounded men, one of their own and a stranger. Rulavan stopped at his captain’s side as the others went on to the healer. „Any news of Haram and Aswig?“ he asked. Lorron shook his head. „At least they haven’t been found dead,“ he said. „Maybe they’re being tended in another camp, just like he is.“ He nodded to the man Leochtmar and Ealdwine were carrying. Rulavan closed his eyes a moment. „We only just got them back, Lorron….“ it was but a whisper. „… I can’t stand to lose them both so soon again.“ Lorron sighed. „When did you last see them?“ „After we’d charged over the northern field. Theoden led the assault on the black serpent so fiercely that those of us on lesser horses fell behind, and when that great beast swept over us… it was all I could do to tame my own horse… when I looked about again, Haram was lost to sight in the battle and Aswig spurred his lame mare and disappeared, too. I heard Jestim cry my name and he pointed to Eomer gathering us anew and we followed him and the rest you know for there we rejoined you. I have no idea where they went…“ „We’ll have to wait. Rula, you’ve done enough for today. I’ve seen Ealdwine’s face and he’s on his feet by power of will only. Get some rest, I’ll wait for Geol’s group to come in and then choose anew who’s to go out clear up the field.“ Rulavan nodded and kept standing beside him for a moment, lost in thought, then he turned abruptly and entered Hamnath’s tent.
Lorron made to go back in, too, but stopped as he saw a figure, bent double in the shadow between the tents. It was Inglad, and he was crying. He looked up, startled, as Lorron approached and wiped at his eyes hastily. „I’m sorry Captain. I can cope, it’s allright“, he tried to assure him. ‚I don’t think it is‘, thought Lorron. „You don’t need to be ashamed of your tears, Inglad. He was your uncle.“ „For him, it was allright,“ Inglad sniffed. „He died protecting his friends and he rode with the king to glory, that’s all he ever wanted… it’s my problem alone, captain. I cannot see the glory in it. He’s dead and will not know if we remember him kindly or not, he’s not here!“ „No, he isn’t“, answered Lorron. „But the moment he died he knew you lived. And he knew he’d stood against a great evil and lessened its threat to the world you’d be living in.“ Tears were still coursing down Inglad’s cheeks. He was very pale. „I was terrified. The others were singing and riding ahead with their eyes shining and I just thrust at any foe coming near us and clung to my horse in the hopes it wouldn’t throw me. I couldn’t have stopped it if I tried, it had gotten it into its head to run with the others. I was terrified, captain, because in no way did I have control over the situation… and he was gone… he’d always been there…“ „Your friends…“ Lorron dared ask. „Where did they go?“ Inglad tried to stifle his sobbing. „They’re fine. We got seperated from you chasing the fleeing southerners and they hooked up with a group of men from the Eastfold. When we came again near the place where uncle had fallen I left them to go looking for him. I wasn’t sure if he really was dead then…“ Lorron shook his head. They had let him leave alone in a situation like that? None of them went with him? They’d ridden with another group instead of trying to join up with their own again or bringing these two home? They better had a very good explanation for this once they returned, for he found this behaviour quite intolerable…
He laid an arm around Inglad’s shoulders and just stood by him, waiting for his tears to run their course. The lad leaned on to him with his head bowed, but after a while, with a last shudder, drew himself up. „I’d like to keep watch over him.“ Lorron led him in to Alden and Hereward and left him there, going out again to collect some men and have a look on the field himself. The stars came out as he stood beside the black tent. He had noticed a group that was coming towards him and it wasn’t Geol as far as he could see. If those turned out to be Inglad’s pals then they were in for a talking-to. He felt his anger rise and saw no reason to calm himself down.

Lorron kniff die Augen zusammen und erwartete die Ankommenden. Ein Mann stützte einen anderen, der sich kaum auf den Beinen halten konnte, ein zweiter führte ein Pferd, dessen Reiter vornübergebeugt im Sattel saß, während der letzte mehr von seinem Pferd geführt zu werden schien, welches leicht lahmend dem anderen folgte. Als sie näher kamen, konnte er erkennen, daß es nicht Bjerkal mit den anderen war. Aber wer…?

Vilheith hielt auf die große Gestalt zu, die sich im Flackern des Fackelscheins zwischen den Zelten abzeichnete.  Ihr Pferd am Zügel führend warf sie immer wieder einen Blick zu Haram, der sich zusehends schlechter im Sattel halten konnte. Der fremde Mann neben ihr stolperte und hielt sich erneut nur noch an den  Sattel seines Pferdes geklammert aufrecht. Er selbst hatte jedoch darauf beharrt, das verletzte Tier nicht zu belasten.
Aswig auf ihrer anderen Seite seufzte erleichtert: „Lorron… wir haben’s geschafft.“
Lorrons Augen leuchteten auf, als er Aswigs Stimme hörte, zugleich jedoch blickte er nach Haram suchend über die Gruppe.
Vilheith überließ Aswig die Wortführung. Sie erinnerte sich deutlich an die letzte Begegnung mit dem blonden Riesen. Ihr Hand stützte stattdessen Haram, der bei Aswigs Worten versuchte, sich etwas im Sattel aufzurichten.
Die Bewegung beruhigte Lorron. Es war Haram und gar so schlimm konnte es nicht sein. „Ein Glück! Haram, wir hatten so gehofft, euch beide wiederzusehen.“
Zu dem fremden Krieger, für den er die kräftige Gestalt der gerüsteten Dunländerin offenbar hielt, gewandt, sagte er: „Helft ihm noch ein wenig, es ist nicht weit bis zum Heiler.“ Damit trat er zu Aswig, denn er hatte sich entschieden lieber ihm seine Last abzunehmen. Aswig schnaufte, als er endlich das Gewicht von den Schultern genommen bekam, auch wenn der junge Mann, den sie auf ihrem Weg über das Schlachtfeld gefunden hatten, recht schmal gebaut war. Aswig selbst war eher die drahtige als die kräftige Sorte.
Ceolwards Gesicht war blutverschmiert, eine lange Schmarre zog sich über die eine Gesichtshälfte. Er taumelte leicht, als Aswig beiseite trat und Lorron ihm unter den Arm griff. „Gleich kannst du ausruhen“, beruhigte Lorron den Verletzten und erkannte erst dann, wen er im Arm hielt. Zähneknirschend blickte er Aswig an. „Wie geht es dir?“ „Mach dir um mich keine Gedanken.“ „Dann lasst uns beim Heiler weiterreden. Geol ist leider noch nicht zurück, aber Hamnath gibt sein Bestes.“
Lorron deutete auf das Zelt, das sie zur Versorgung der Verletzten nutzten. „Hier entlang.“ Vilheith nickte und folgte ihm dann wortlos. Ihr Blick wanderte über die Zelte um sie herum.
Lorron sah zu den beiden anderen Fremden. „Seid Ihr auch aus Dearwulfs Einheit? Wie sind eure Namen?“
Der Mann mit dem verletzten  Pferd blinzelte, erst verspätet feststellend, dass offenbar er angesprochen war. „Eh? Nein, Captain… Fredferth heiße ich… Ich… war bei Grimbold… ich“ er schluckte „… bin von ihnen getrennt worden…“ Vilheith schwieg, aber noch war Lorron abgelenkt: „Das ging heute vielen so, ihr seid nicht der Einzige, der sich jetzt erst einmal bei uns erholen kann ehe er wieder zu seinen Leuten findet.“
Der Mann schien in seinen Gedanken noch immer über das Schlachtfeld zu irren, gelegentlich zusammenzuckend, als ob er aus der Erinnerung aufschreckte, sich fragend, wo er überhaupt war – und was Erinnerung und was Gegenwart.
Lorron sah ihn nachdenklich an. Gerade Grimbolds Leute waren Einiges gewohnt… er ahnte nichts Gutes. Er hatte Grimbold weder auf ihrem wilden Ritt mit Eomer noch danach irgendwo gesehen. Der Mann tat ihm leid. Eventuell gab es keine Einheit mehr, zu der er zurückkehren konnte.
Lorron wandte sich an den Mann, der gerade aus dem Heilerzelt kam: „Jestim! Sei so gut und kümmere dich um diese beiden Pferde, sowohl Haram als auch unser Gast hier brauchen erst einmal Ruhe.“ Und wieder an Grimbolds Mann gewandt: „Bleibt bei uns und erholt euch erst einmal. Auch eure Leute müssen sich ja zunächst sammeln.“
Fredferth starrte Lorron an, nur langsam sickerten die Worte zu ihm durch. Er nickte. „Sie ist verletzt…“ Die gescheckte Stute, die den einen Lauf schonte, schnoberte an ihrem Herrn und stupste ihn an, als sie stehenblieben.
„Wir werden sie gut versorgen. Trevvis hat das übernommen, er ist gut mit Tieren, sie beruhigen sich in seiner Nähe und er weiß, wie er ihre Verletzungen behandeln kann.“
Fredferth nickte dankbar, strich ihr über die Nüstern. Er schwankte deutlich. Jestim, der auf Lorrons Ruf heran gekommen war, nahm ihm die Zügel ab und wartete darauf, daß jemand Haram vom Pferd half.
Lorron wandte sich an die Gestalt, die das Pferd mit Haram führte: „Wartet kurz, ich bringe Ceolward auf ein Lager und helfe dann mit Haram.“
Aswig stolperte hinter seinem Captain ins Zelt und gab sich Mühe, im Zelteingang nicht Grimbolds Mann anzurempeln, denn beide waren einfach nur erschöpft.
Lorron sah sich innen nach einem freien Lager um, legte Ceolward schließlich auf den letzten freien Platz, den er fand, und trat dann zu Hamnath: „Diese beiden“, zu den Männern nickend, die sich einen Platz an der Seite suchten, „wirst du nur verbinden müssen, dann werden sie zu den anderen ins Hauptzelt hinüberkönnen. Aber wir haben noch Haram draußen. Habt ihr schon ein zweites Zelt für die Verletzten, die deiner Hilfe mehr benötigen werden, geplant?“
Hamnath erhob sich von der Lagerstatt und nickte dann. „Wie… schwer ist er verletzt…? Die… leichteren Fälle sind in dem zweiten Zelt rechterhand… die… anderen… in dem direkt nebenan.“ Seine Stimme brach.
„Ich schätze es als leichter ein. Wir bringen ihn nach rechts und du kommst nach, wenn du hier fertig bist. Hamnath…“ Er hielt inne und nickte ihm zu. „Du machst deine Sache gut. Geol kommt sicher bald zurück und hilft dir hier.“
Aswig hatte sich mit einem leisen Stöhnen zu Boden gleiten lassen. Er sah auf, als Lorron noch einmal zu ihm herüber kam: „Sag ihm, ich komm später nach ihm sehen. Ich bleibe erstmal bei Fredferth.“
Fredferth sackte in Aswigs Nähe an einer freien Stelle zu Boden und blieb sitzen. Als sein Name fiel, sah er kurz auf, als sei er verwundert, ihn zu hören, starrte dann aber wieder auf den Boden vor sich. Aswig sah kurz zwischen ihm und Lorron hin und her. ‚Du siehst ja, wie es ihm geht‘, sagte dieser Blick.
Lorron nickte und erhob sich aus der Hocke, um wieder hinauszugehen. Aswigs Stimme ließ ihn sich noch einmal umwenden: „Lorron…? Reg dich nicht auf.“ Lorron hielt unter dem Eingang inne. Verwirrt sah er zurück, konnte diesen Hinweis jeodch nicht zuordnen und verließ das Zelt.

Draußen hatte Vilheith sich zu Haram umgedreht und half ihm, aus dem Sattel zu rutschen. So gut es ging stützte sie ihn, während sie mit der anderen den Helm abnahm und ihn unter den Arm klemmte. Ihre Haare waren zerzaust und klebten schweißnass und blutverschmiert am Kopf. Sie starrte Jestim ernst an, bevor sie die Zügel losließ und dem Pferd in ihrer eigenen Sprache befahl, ihm zu gehorchen. Das Pferd stellte die angelegten Ohren auf beim Klang ihrer rauen Stimme.
Jestim blieb kurz der Mund offen stehen. Vieles hätte er erwartet, doch dies hier in keinem Fall. Er setzte an zu sprechen, biß sich auf die Zunge, setzte ein zweites Mal an. Immer noch überrascht und daher leicht stockend antwortete er in ihrer Sprache: „Na, schönen Dank auch… ich hoffe doch, es wird auch den anderen folgen, die dort bei den Pferden sind? Denn das bin ich nicht allein.“
Vilheith murmelte etwas. Sie mochte es gar nicht, wenn ihr Pferd sich von zu vielen Leute anfassen ließ, doch hier würde sie es kaum verhindern können.
Jestim übernahm das Tier und schüttelte wieder den Kopf, als er sie ansah. „Ihr seid eine Überraschung für mich, ganz ehrlich.“ Sein Blick ging zu Haram. „Soll ich mit ihm helfen?“ Haram stützte sich schwer auf ihre Schulter, etwas Unverständliches murmelnd. Vilheith verlagerte das Gewicht, um seines auszugleichen, und schüttelte den Kopf. „Nicht nötig!“ Sie musterte den blonden Bogenschützen nachdenklich: „Ihr sprecht die Sprache gut für einen der Forgoil.“ „Ich habe mich lange nicht um Grenzen geschert und bin dort zur Jagd gegangen, wo mich das Wild hingeführt hat,“ antwortete ihr Jestim. Ihr grimmiges Lächeln war Jestim Antwort genug. Sie machte eine bedeutende Pause, deutete dann auf das Pferd: „Dies ist mein Pferd. Ich erwarte es wiederzusehen.“

Lorron war aus dem Zelt getreten, in Gedanken noch immer verwundert über Aswigs Worte. Den Gedanken auf später verschiebend ging er die paar Schritte zu der kleinen verbliebenen Gruppe zurück. Er stutzte, als er Jestim Dunländisch reden hörte. Dann erst wanderte sein Blick zu der Frau an Harams Seite.

Er erstarrte, als er in ihr den unbekannten Krieger wiedererkannte, doch weder Jestim noch die Unbekannte hatten ihn während ihres kleinen Austausches bisher bemerkt, so dass er einen Moment Zeit hatte, sich in den Griff zu bekommen. „Es scheint, auch sie hat sich wenig um Grenzen geschert“, sagte er und trat auf sie zu, um ihr bei Haram zu helfen.
Unsicher, ob seine Dienste vielleicht noch benötigt wurden, verharrte Jestim, unschlüssig die Zügel der beiden Pferde haltend. Immerhin hatte Lorron einen Teil von Jestims Worten verstanden.

Vilheith wandte sich zum blonden Riesen um, sich trotz Harams Gewicht zur vollen Größe aufrichtend: „Ich höre dich, Hauptmann der Forgoil. Sprich nicht über meinen Kopf…“ Die Dunländerin hatte Lorron in seiner Sprache angesprochen, auch wenn ihr nicht gefiel, wie wenig sie von dieser beherrschte.
Überrascht, aber froh, erst einmal aus dieser Situation verschwinden zu können, beschloss Jestim, dass sie keinen Dolmetscher brauchte. Rasch entfernte er sich mit den beiden Pferden.

Lorrons Augen folgten ihm nur kurz, dann waren sie wieder auf die Frau vor sich gerichtet. „Ich werde mir eure Geschichte später anhören, jetzt bringe ich ihn erstmal auf ein Lager.“ Er nickte zum betreffenden Zelt und machte Anstalten, Haram wie Ceolward zuvor von ihr zu übernehmen.
Es war nur eine kleine Bewegung, doch brachte sie sie eindeutig zwischen Lorron und Haram. Haram, der mit geschlossenen Augen an ihr lehnte, hob leicht den Kopf. Er murmelte leise: „Das wird schon wieder, Captain.“
„Geht voran“, forderte sie Lorron auf, eindeutig nicht bereit, ihm Haram zu überlassen. Eine Sturmwolke erschien über seinen Augenbrauen. „Maßt euch nicht an, mir Befehle zu erteilen“, zischte er. „In Haram’s Interesse werden wir jetzt nicht streiten, denn ich sehe, auch ihr seid um ihn besorgt. Kommt.“
Unbeeindruckt von dem gegen sie gerichteten unterdrückten Zorn, folgte Vilheith ihm mit Haram, als Lorron sich abrupt umwandte und auf ein anderes Zelt zuhielt. Sie hatte andere Stürme überstanden. Sie würde nicht klein beigeben.

Lorron’s Gedanken kreisten um einen Satz: „Reg dich nicht auf.“ ‚Aswig, mein Freund, was soll das hier?‘
Er nahm sich zusammen. Was blieb ihm auch anderes? Sie war nicht bereit, von Harams Seite zu weichen, das war deutlich. Generell hätte er das ja auch befürwortet, aber…. eine Dunländerin? Das jetzt auch noch…
Er war sich nicht sicher, wieviel Haram noch mitbekam. Dieser hatte die Augen wieder geschlossen und hinkte schlurfend neben ihr her. Es schien jedoch, als sei er zufrieden… Wie lange ging das jetzt schon so, ohne, dass es ihm aufgefallen war?
Lorron hoffte, er konnte sich darauf verlassen, dass sie vorerst an Harams Seite blieb. Er hatte wahrlich nicht die Zeit, jetzt zu klären, nach dieser Schlacht, wieso eine Dunländerin durch sein Lager lief.

Mit einer brüsken Bewegung hielt er die Zeltplane auf und wartete, dass sie hineinging. Erhobenen Kopfes führte sie Haram hinein, sich drinnen kurz orientierend. Von den Lagerstätten innen war nur eine belegt. Der Mann darauf schien zu schlafen.
Ein anderer Mann stand neben einer Feuerschale, die etwas Wärme ausstrahlte und legte Verbände zurecht. Er sah auf, als das ungleiche Paar eintrat, gefolgt von Lorron.
Vilheith steuerte auf eine der freien Lagerstätten zu, die nicht direkt neben dem Eingang lagen, und half Haram sich dort niederzusetzen.‘

Rulavan ließ die Verbände eher fallen, als daß er sie fortlegte. Er zitterte und der Blick, den er Lorron zuwarf, war für einen Augenblick fast… erschrocken? Dieser jedoch lächelte ihn an. „Du siehst, wir haben sie wieder. Aswig ist noch drüben bei Hamnath.“

Rulavan schluckte. Dann wurde ihm klar, daß Lorron nach ihrem Gespräch früher am Abend sein Erschrecken als Angst um Aswig ausgelegt hatte. ‚Er erinnert sich nicht‘, wurde ihm klar. ‚Aber wieso… wieso SIE?! ‚ Er schluckte wieder. ‚Nicht jetzt, Rula. Nicht jetzt.‘
Er kniete sich zu Haram und bemühte sich, sie auszublenden. „Hey.“ Ihm fehlten die Worte, wie froh er war, ihn zu sehen und legte stattdessen Hand an seines Freundes völlig verbeulte und verzogene Rüstung. „Holen wir dich erstmal hier raus.“ Er kämpfte mit einer widerspenstigen Schnalle.

Die Dunländerin hielt kurz inne, den dunkelhaarigen Mann und jede seiner Handbewegungen kritisch beobachtend. Offenbar überzeugt, dass er keine Gefahr für Haram darstellte, erhob sie sich und ging zu dem Tisch hinüber, auf dem die Verbände lagen.

Lorron beobachtete, wie ruhig Rulavan sich um Haram kümmerte, ohne weiter auf jene Frau einzugehen. Er atmete auf. Wie gut, daß er sich auf Rulas ausgeglichenes Gemüt verlassen konnte. Er selbst war sich noch nicht sicher, was er von der Situation halten sollte. Wieso hatte Aswig nichts weiter gesagt?

„Wie ist euer Name?“ fragte er sie. Sie hielt inne und wandte sich erneut dem blonden Riesen zu, den anderen jedoch nicht aus den Augenwinkeln verlierend. „Vilheith!“
„Ich sehe, ihr kommt hier gut zurecht, Vilheith. Ich muß mich um andere Dinge kümmern und kann nicht bleiben. Versprecht ihr mir, nur in diesem Zelt und seiner direkten Umgebung zu bleiben? Ich kann nicht dulden, daß ihr euch in einer noch immer so unruhigen Situation frei durchs Lager bewegt.“
Sie maß ihn mit einem festen Blick. Er war ruhiger geblieben als die Geschichten und ihre Erlebnisse sie hatten vermuten lassen.
„Bin ich eure Gefangene?“ Ihr Tonfall ließ eindeutig erkennen, dass sie sich nicht als solche betrachtete.
Lorron  mußte beinahe lächeln, als er das wahrnahm. „Nein“, sagte er. „Ich kenne eure Geschichte noch nicht, aber es scheint, ihr habt Haram geschützt, als wir zu weit entfernt waren um ihm zu helfen. Ich kann jedoch nicht dafür garantieren, was passiert, wenn euch Männer begegnen, die nach dem Gefecht noch sehr darauf achten, ob Feinde in ihrer Nähe sind. Sie könnten euch erst angreifen und dann fragen, das will ich hier jetzt nicht haben. Deshalb muß ich von euch hören: werdet ihr hier bleiben, bis sich die Dinge beruhigt haben?“
Sie dachte über seine Worte nach. Dann nickte sie. „Ich werde hier warten, bis die Kampfeslust vergangen ist.“
Lorron nickte zufrieden. „Gut. – Rulavan? Du bist ja noch ein wenig hier. Achte du mit darauf: wenn sich jemand über sie aufregen will: sie bleibt bei Haram, bis ich die Lage geklärt habe. Wenn es Probleme gibt schick nach mir.“
Rulavan war noch immer ziemlich bestürzt. Gerade sie, und er sollte darauf achten? Er riß sich zusammen und nur ein Blick auf Haram an seiner Seite half ihm, damit fertig zu werden. „Verlass dich auf mich“, sagte er.
Lorron nickte ihm dankbar zu und verließ das Zelt, um sich um seine anderen Aufgaben zu kümmern.

Als er hinausging, schlüpfte Hamnath herein, eine Schale frischen Wassers tragend, in der anderen Hand weitere Verbände, als wäre er sich nicht sicher gewesen, ob in diesem Zelt noch welche vorrätig wären.
Hamnath machte nichtsahnend zwei Schritte ins Zelt, bis er Vilheiths gewahr wurde, die sich dem Neuankömmling zuwandte. Der junge Mann erstarrte, sein bestürzter Blick blieb an der fremdartigen Kämpferin hängen. Die Schale entglitt ihm unbemerkt, fiel zu Boden, das Wasser auf dem Boden verteilend. Vilheith musterte den Jungen, war mit wenigen Schritten bei ihm. Sie war etwas größer als er und deutlich kräftiger gebaut. „Du bist der Lehrling des Heilers? Spare deine Kräfte für die, die ihrer bedürfen. Unsere Wunden sind nichts, womit ich nicht klar komme. Ich brauche allerdings frisches Wasser…“ Sie hatte sich gebückt, um die Schale aufzuheben, und ihm diese dann auffordernd hingehalten. Sie würde sich an ihr Wort halten, das Zelt nicht zu verlassen. Und sie hatte nirgends Wasser gesehen, der einzige Eimer im Zelt und eine andere Schale waren leer.
Sie kämpfte mit der ungewohnten Sprache, dachte jedoch, dass sie sich klar ausgedrückt hätte, auch wenn der Junge sie weiter mit so großen Augen anstarrte, dass ihr zumindest leise Zweifel kamen, ob es wirklich das gewesen war, was sie gesagt hatte.
Entschlossen drückte sie ihm die Schale in die eine Hand, zupfte ihm die Verbände, die er umklammert hielt, aus der anderen und kehrte an Harams Seite zurück.

Einen Moment verharrte Hamnath in seiner Starre, dann fuhr er auf dem Absatz herum und floh aus dem Zelt, dieses Mal die Schüssel umklammernd…

Rulavan hatte die Szene beobachtet. Er hatte nicht gewusst, daß offenbar niemand Hamnath vorgewarnt hatte und nun war es zu spät, ihm zu helfen. Er beobachtete sie und war sich nicht sicher, bis zu welchem Punkt er ihre… Fürsorge…. akzeptieren konnte.

(chatevent Rulavan/Vilheith eingefügt zur freien Nachbearbeitung)

Vilheith ging zurück zum Lager von Haram. Rulavan half ihm gerade vorsichtig, sich wieder zurückzulegen, nachdem er ihm die Rüstung ausgezogen hatte. Die linke Schulter sah entsetzlich aus und Haram hatte die Zähne zusammen gebissen, als sie bewegt worden war. „Tut mir leid,“ entschuldigte Rulavan sich leise. Haram murmelte etwas. Er war nicht wirklich bei sich. Auch Vilheith untersuchte die Schulter nun genauer, ob es noch mehr Verletzungen als die Prellung gab. Dann schaute sie zum Zelteingang, runzelte die Stirn und wandte sich Harams blutendem Oberschenkel zu. Es war offenkundig, dass sie Hamnath bereits zurückerwartet hätte.
Rulavan knirschte mit den Zähnen. Er mochte nicht mit dieser Frau sprechen, aber… „Was ist ihm passiert?“ wollte er wissen.
„Pferd ist gestürzt, lag auf ihm.“ Ihr Tonfall war neutral als sie ohne aufzusehen antwortete. „Der Jägersmann hat über ihn gewacht… nicht schlimm…“
Rulavan’s Augenbraue zuckte hoch. Trotz ihrer Versicherung fuhr er mit den Händen Harams Rippen entlang, um Schäden abzutasten. Vilheith beobachtete ihn. „Nur Schmerzen dort… und dort…“ Sie zeigte auf Schulter und die Wunde am Bein. „Kennt ihr…“ sie überlegte, sagte etwas auf Dunländisch, was nach einer Pflanzenbezeichnung klang, zumindest soviel wie Rulavan davon verstand. „Gut für…“ deutete sie auf die Schulter.
Rulavan nickte. „Hamnath sollte eine Salbe aus dem Absud haben, er wird sie uns bringen, wenn er mit dem Wasser auftaucht.“ ‚Ich hätte dich nicht ansprechen sollen,‘ dachte er. ‚Deine seltsame… Kameradschaft ist schwerer zu ertragen als ein offener Streit.“
Vilheith schaute ihn an, offenbar sich durch die fremde Sprache arbeitend. „Ihr habt viele Worte für einfache Frage…“
Rulavan ignorierte sie und lagerte eine Decke so, daß Harams Schulter entlastet war. Er biss sich auf die Zunge und kniff kurz die Augen zusammen, als er ihr bei dieser Tätigkeit näher kam. Verdammte Bilder der Erinnerung, er wollte jetzt keinen Streit, er hatte es Lorron versprochen.
Vilheith musterte genau, was Rulavan tat, sagte aber nichts. Als Hamnath und das Wasser auf sich warten ließen und sie daher wenig bei Haram tun konnte begann se ihre Rüstung abzulegen bis auf den wattierten Unterrock. Im Gegensatz zu dem Blut in ihrem Gesicht und den Haaren, das nicht ihres zu sein scheint, hat sie kleinere Verletzungen dort eingesteckt, wo die rohirrische Rüstung sie weniger geschützt hatte.
‚Natürlich nicht ihr Blut‘, dachte Rulavan bitter, als er sie ansah. ‚So, wie sie kämpft. – Verdammt! Wie sie sich damals nach einem Gegner umgesehen hat… und dann zielstrebig zu Erlendar marschiert ist, direkt an mir vorbei…. denk nicht dran, Rulavan, nicht…‘ Aber er mußte daran denken. Erlendar. Er war ihr sicher als lohnendes Ziel erschienen, denn er war groß und auffällig gewesen und hatte schon immer wild ausgesehen mit seinem langen roten Bart und dem krummen Schwert, das er einem Ostling abgenommen hatte. Er erinnerte sich noch, dass Erlendar ihr etwas zugerufen hatte. Was danach geschehen war? Er wußte es nicht. Ein Ork war auf ihn zugestürzt und hatte ihn abgelenkt. Erlendar hatte er nie wieder lebend gesehen. Ob sie…? Er wußte es nicht. Aber er stand auf und sah nach dem anderen Verletzten. Er fand ihre Nähe schwer zu ertragen.
Ihre Augen folgten ihm, aber sie schien Rulavan nicht erkannt oder die verdammt beste Selbstbeherrschung zu haben…
Als Rulavan sah, dass der Mann noch schlief, ging er zum Eingang und spähte hinaus. „Hamnath?“
Haram bewegte sich unruhig, er war etwas weggeschlummert und dann wieder hochgeschreckt, im ersten Augenblick verwirrt von der ungewohnten Umgebung und niemand bei seinem Lager vorfindend. Vilheith hatte gerade ihre Rüstung beiseite gelegt. Sie sprach ruhig zu Haram: „Du bist in Sicherheit… bei deinen Leuten.“
Rulavan hörte es, obwohl sie leise sprach. Er lehnte die Stirn an den Eingangspfosten und seufzte. ‚Haram, sie hat unsere Brüder getötet… weißt du es nicht? Ist es dir egal? Wie nur ist es hierzu gekommen?‘
Um sich abzulenken trat er einen halben Schritt hinaus.
Nach seiner Flucht aus dem Zelt war Hamnath im ersten Augenblick etwas kopflos davon geeilt, bis die Schale in seiner Hand und sein nagendes Gewissen ihn wieder zu sich brachten. Das Wasser war schnell geholt, doch dann stand er unschlüssig vor dem Zelt. ‚Was sucht eine Frau hier… hat sie etwa mitgekämpft?‘ Das war doch eine Dunländerin. So wie sie sprach, so sprachen jetzt auch seine Nichten…
Völlig verwirrt stand er im Schatten zwischen den Zelten.
Rulavan bemerkte die zögernde Gestalt im Schatten. „Hamnath, worauf wartest du? (Obwohl er es sehr wohl wußte.) Mach hin!“ rief er in ungewohnter Ungeduld.
Hamnath schreckte hoch, als er Rulavans Stimme hörte. „Ich…“, er musste ein zweites Mal ansetzen, da seine Stimme brach, „ich komme…“
Unsicher kam er zu ihm herüber, die Schale wie einen Schild vor sich. Er warf dem Zelteingang einen nervösen Blick zu.
„Na, wird ja auch Zeit“, grollte Rulavan, ihm die Schale abnehmend. „Wir werden noch Salbe gegen Prellungen brauchen, und etwas, das offene Wunden reinigt zum Auflegen. Kannst du uns das bringen ehe es Morgen ist?“ Der junge Heiler schluckte, reichte ihm die Schüssel und murmelte leise: „Ich bringe es gleich… rüber“ Hamnaths Gesicht war bleich. Sein Blick huschte immer wieder zum Zelteingang. ‚Ja, die ist noch da drin‘, dachte Rulavan. „Bis gleich“, sagte er und verschwand im Zelt. Er fühlte sich schlecht, weil er seine Wut über die Situation an jemandem ausließ, der so schon genug zu tun hatte, schob diese Gedanken aber beiseite. Vilheith hatte die Zeit genutzt, Verbände in der richtigen Länge zurecht zu legen.
Innerlich seufzte er, weil er sich jetzt, um das Bein zu behandeln, auf ihre Seite Harams begeben mußte. Er stellte die Schüssel in Reichweite ab und kniete sich nieder. „Der Junge bringt die Salbe gleich“, sagte er. Seine Stimme klang rauh.
„Gut…“ Ihr Blick traf ihn, als versuchte sie abzuschätzen, was er nun vorhatte. „Ich kann ihn versorgen… es gibt sicher noch mehr … um die sich gekümmert werden muss.“ Er versteht, dass sie ihn fortschickt. ‚Ich bin aber noch nicht bereit, dich hier allein zu lassen‘, denkt er. ‚Lorron hat dein Wort, aye, aber was ist das wert? Er erinnerte sich nicht an dich. Er weiß nicht, daß du zu den Bastarden gehörst, die nicht nur mit Orks gemeinsame Sache gemacht, sondern einen Clan ihres eigenen Volkes als Köder für die Falle genutzt haben. Ich sehe, dass Haram dir traut. Aber ich kann es nicht verstehen.‘ Laut antwortete er: „Ich bleibe noch bei ihnen. Wir wissen nicht, wie der andere Mann reagieren wird, wenn er aufwacht.“
Vilheith schnaufte leise. „I won’t bite him…“ Sie stellte zufrieden fest, dass das Wasser in der Schale erhitzt worden war, befeuchtete ein Tuch und machte sich daran, die Wunde am Bein zu säubern. Sie ging mit Haram um wie mit einem anderen Krieger und schien ihr Handwerk zu verstehen, rauh aber erfahren in der Behandlung.
Rulavan rückte ihr die Schale und Verbände zurecht und war bereit, etwas zu halten, wenn vonnöten. „Wie lange kennst du ihn schon?“ wollte er von ihr hören.
„Drei Jahre.“ Gesprächig war sie nicht gerade. Sie arbeitete konzentriert an der Versorgung.
Rulavan zuckte zusammen und die Farbe wich aus seinem Gesicht. ‚Dann mußt du über sie Bescheid wissen, Haram! Aber… du bist doch kein Verräter…?‘ Er schluckte. „Und…. solange…. errr, seid ihr schon zusammen und von uns hat es keiner gemerkt?“
Vilheith hat sich über Haram gebeugt, schaute nun aber schräg zu Rulavan hoch. „Bedeutet ‚zusammen sein‘, ihr denkt, ich bin seine Gefährtin?“
„So sah es für mich aus, ja.“
Für einen Moment starrte sie ihn an. „Zwei Jahre waren wir Feinde. Wir sahen uns erst wieder, als wir zusammen in den Höhlen der Hornburg kämpften. Mein Weg führte mich hierher, ebenso wie ihn. Ich weiß nicht, wohin er von hier führen wird.“
„Zusammen? Ihr habt bereits auf der Hornburg auf unserer Seite gestanden?“ Er glaubte es kaum. „Erklärt mir das.“
„Ungrath hatte uns in die Höhlen geschickt… doch nicht um ehrenhaft zu kämpfen sondern um wie Feiglinge eure Frauen und Kinder abzuschlachten. Ich stellte mich gegen meine Leute und Haram und eure Krieger kamen dazu. Wir standen eine Weile Seite an Seite bevor uns der Kampf in den Gängen trennte…“
Rulavan hustete und bekam sich gar nicht wieder ein. Deutlich irritiert von seinem Benehmen starrte sie ihn an.
„Ungrath? Frau, ihr habt wahrlich nichts ausgelassen…“ brachte er kopfschüttelnd hervor.
Sie verzog das Gesicht, als stimmte sie da mit ihm überein. Das erste Mal klang Bitterkeit in ihrer Stimme mit als sie erklärte: „Ich war ein Narr, ebenso wie mein Volk. Wir haben uns vom Jägersmann abgewandt um den Lügen eines Zauberers zu folgen. “
Rulavan blickte sie aufmerksam an.
Vilheith sounded very earnest. „My honor died three years ago when the melting snow turned red with the blood of your people. There was no way to regain it within the ways of my people. All that is left to me is to fight those who have used us.“
He held his breath, confronted with the very thing he’d wanted to ask but couldn’t and tried in vain to find the right words to respond to that. „The blood of my people“, he repeated and couldn’t keep the pain out of his voice. That memory kept haunting him in his darkest dreams. ‚My blood, too… but you cannot know that. You got a sense of honor I hadn’t expected in you.‘ He took a deep breath. „Haram knows how you think about this, doesn’t he?“ he asked softly. „Now I understand. You’re on a quest to regain your honor. Of course he’d be ready to forgive you then.“
„Er wußte es vor mir, dass mein Weg in die Irre führte und daraus machte er keinen Hehl als ich Korhals Clan verließ. Ich bot ihm seine Freiheit an, doch er wollte Aswig nicht zurücklassen.“ Sie sah zu Haram. „Wenn er heute getötet worden wäre, hätte ich versucht, Aswig weiter zu schützen.“
A few moments ago, he’d fought to choke back rage as he remembered. Now though, he almost smiled as he finally looked her full in the face. Yes, knowing Haram he understood, better than the two of them maybe, what had happened to them. He, obviously, was waiting for her to see things his way. She, on the other hand, was only just finding out about her own way. It led her here she had said. Well. As far as he could tell, she’d possibly be surprised when she found it kept leading her alongside him. Already she was willing to protect those he loved.
„Ich denke wirklich, ich verstehe euch jetzt besser.“ Er stand auf. „Wo bleibt denn nur Hamnath? Der arme Junge ist völlig überarbeitet. Ich gehe besser holen, was wir brauchen.“
She nodded. „A talent for the craft of a healer is rare and often those who have it have to be looked after to keep them from working till they drop… He is quite young for the tasks laid out before him after this day.“
Rulavan nickte zustimmend. „Er sollte dies auch nicht allein bewältigen müssen. Ich frage mich, wo Geol bleibt. Er ist unser Heiler und sollte längst zurück sein.“ Er runzelte die Stirn. „Ich hoffe, es hält ihn nichts Ernstes auf.“
Sie schien Geols Namen zu kennen, zumindest sah sie ihn stirnrunzelnd an: „You mean the Hound?“
His jovial mood changed abruptly as he heard from her the nickname Geol carried for ferreting out his enemies. „Got a problem with that?“
„His reputation didn’t say he was a healer.“
„He is many things. Right now, his healing skills are needed.“ With that he went to the door to see to Hamnath.

Jarl intercepted him midway to Hamnath’s tent. „They asked me to get you, Seren will give you the details“, he said. Rulavan looked at him aghast. Jarl was older than him he knew, but full of energy, and never before had he seemed old to him. Now he was tired and his age showed clearly in the lines in his face. He’d been crying. „Hamnath sent me to look after those of whom we don’t know if they’ll last the night“, he told him and already turned to that tent. „Where’s Geol?“ Rulavan asked. Jarl paused. „Up in the city. He’ll come here as soon as he can.“
As Rulavan entered, Jarmun looked up. He and Seren were just getting a wounded man unknown to Rulavan out of his armour with experienced hands while Hamnath was cleaning some instruments. Aswig and Gerfrith were giving the same service to another warrior, who lay with closed eyes, groaning. Aswig’s face was grim and every now and then he watched Gerfrith with concern, as the other often stopped doing what he did to wipe tears from his eyes. Gerfrith had joined them together with Jarl after the battle at the Isen and Aswig knew them both from his childhood days, before his family had moved away from that region. The atmosphere in the room was filled with a hushed terror. A man on the gound sat hugging his knees, rocking himself to and fro, shivering. „What happened?“ Rulavan already dreaded the answer.
Seren made room for Hamnath and turned to Rulavan. „We found Grimbold slain on the field“, he said.
„And almost all of his men with him. There was one alive and mostly unharmed beside his body, but we couldn’t get him to talk coherently to us, although Geol knew him. So I cannot tell you what happened there on our flank. All I know is, they stemmed the flood of orcs and made it possible for Eomer to act unhindered by them. I… I believe their valor saved us… the orcs, what was left of them, fled from Grimbold’s company and Eomer could go on. Had we had that press of enemies on our left we’d probably never made it as far as we did. I fear they gave all to repell the ocs and then had nothing but their resolve not to run when the reserves from Mordor came across the river. We know Lord Imrahil dealt with most of them, so…“ he stopped because his voice caught in his throat. „They saved us“, he repeated coarsly. „Lorron’s gone over to the commanders, hear what they say, get new orders. He said he wants you to deal with those people who come here looking for lost friends and coordinate with the other captains the exchange of information. And Geol went with Grimbold and his man Cenham. He’ll come here as soon as he’s got that settled.“

Hamnath tried to keep his mind strictly to the tasks at hand. Rumors about the extend of their losses ran wild every once in a while when new men came in. Sometimes they were already outdated, sometimes they differed in time and place but generally agreed on the statements. So many of the great names he had grown up with were gone. He still wasn’t sure how he had survived the fierce battle while so many with greater skill had perished. From time to time he felt tears run down his cheeks but he was beyond caring.

After what seemed like an eternity the number of wounded newcomers dwindled again. Belatedly Hamnath realised Rulavan standing beside him. He wiped tears and sweat away with the back of his hand trying to remembering what Rulavan might have wanted. He had heard his voice but his tired mind hadn’t registered what he had said.
‚A salve…‘ His clouded thoughts were like honey.  When he had returned to the healer’s tent earlier he had been drawn to the next wounded before he had had a chance to do anything. The ongoing chaos in the tent had hindered him to return to the other tent. And he had simply forgotten it with more urgent tasks at hand. Now was the first time again for him to catch a breath and think clearly.
‚He wanted a salve…‘ He turned from him, searching through the rather quickly drying up supplies he had and found the pot he had been looking for. He stood only to almost run into Rulavan since the second-in-command had followed him. „Give it to me, I’ll bring it to her on my way!“The young healer let the pot drop in his outstretched hand, rather grateful to have one problem taken out of his hands.

Vilheith had waited quite some time for the other man but he also hadn’t returned. With Haram drifting off to sleep again she had gone over to the entrance watching the people in the camp go by. The sheer number of warriors all around her as the camp continued to grow still left her dazzled.
Furthermore she realised that it itched her to remain idle when obviously there was enough to do if she understood the ongoing talk right as people passed the tent. But she had given her word to stick to this tent and she wouldn’t go against it. The blond giant might not have remembered her. But she wouldn’t try her luck.

At long last she saw the other man duck out of the healer’s tent and come over to her.
Lost in thought, he almost overlooked her. He’d reached for the flap when he noticed she was there. „Vilheith… here’s the salve for Haram… can I leave you to it?“ His voice and manner had changed drastically within the last half hour. Worn out, he seemed. „I got things to organize.“
She nodded and held out her hand. „I said I will take care of him.“ With another look around she added: „I have two good hands to do things…“ She pointed to the other tents leaving the immanent question stand between them. He thought about it. „Take care of the Gondorian, too. I’m not sure he realized where he was brought to. He might be irritated when he wakes.“ Going through the other tents in his mind he sorted out where he believed she could safely go. Not to Jarl, of course, although he might need help. Most of his patients were in a fever and it had been daring already, to set someone with Jarl’s darker skin at their side. Not another. And with those already treated by Hamnath… they were often accompanied by friends who saw to them. No. Hamnath himself was the one who needed help the most. Especially now. But would he accept her presence?
„You said someone would have to watch over our young healer. I think that someone might well be you this night“, he answered. „Also, Aswig is still there. Shall I tell them you’ll come over once you’re ready with Haram?“

She nodded and already turned. „I will be there soon.“
For a moment he kept standing there and looked after her. He still couldn’t believe how this had turned out. Had someone told him a few years ago he’d ever feel calm beside one of THEM he’d called the man halfwitted. But here he was, glad she was already blending in with the others.

With a shake of his head he went back to Hamnath…. who kept staring at him incredulously after he’d told him and knelt beside Aswig. „How’s Fredferth?“
Grimbold’s man was wrapped in a blanket by now and lay leaning against a crate with his eyes closed. Aswig followed Rulavan’s gaze. „We gave him something strong to calm him down… not too strong I hope… I pray that for at least a while he forgets…“ „Allright then. I’ll leave you to it.“
Rulavan got up and it was hours before he returned to this tent…

Vilheith quickly finished bandaging Haram’s wound and dressing his shoulder. He awoke to the pain when she moved him murmuring dreamily but sank back to sleep soon afterward hearing her voice reassuring him and the pain subsiding again.
Vilheith spared a look for the Gondorian as she had promised but the young man was still fast asleep. His bandages didn’t need changing and so she let him rest while she trotted over to the other tent.

The short pause in which Rulavan had come back and was gone again on his own errands had ended when another group of wounded were brought in, this time none of their own but a mingled group of Gondorians with the white swan and riders from some other eoreds.
Hamnath still tried not to think too much about the woman who had entered the tent shortly after them.
Rulavan had spoken to Aswig before he had left for the second time. And Aswig had exchanged some words with her. After that she had come over to Hamnath himself  and then had taken up a position near him to lend him a hand.
First Hamnath did look over his shoulder every now and then but soon he had realised that she knew her way around warriors and wounded alike and did concentrate on his work again. Even with the graver wounds and the more agitated men she did not flinch. They might not understand her words most of the time but she was quite able to make her understood with her hands and growling.

The Gondorians did not seem to find her being here too odd. Hamnath had heard of the women who served at the Houses of Healing earlier this evening.
But some of the Rohirric warriors who had accompanied their comrades to the healer’s tent did give her strange looks indeed, too.

Seren und Aswig übernahmen es, sich um jene zu kümmern, die bereits verbunden waren und ihnen Tränke anzureichen oder sie zu beruhigen oder auch neu zu verbinden.
Gerfrith war nach dem Tiefschlag, den ihm Grimbolds Tod versetzt hatte, immer stiller geworden. Er hatte sich schließlich in eine Ecke neben Fredferth zurückgezogen. Um bis in die Commons zu gehen reichte seine Energie nicht mehr.
Jarmun war längst wieder hinaus, denn er fühlte sich durchaus noch in der Lage, mit aufzuräumen.

Vilheith überließ das Reden den Männern. Für das meiste reichten ihr Gesten, um sich und ihre Absichten verständlich zu machen. Sie ignorierte beflissentlich eine größere Gruppe von Forgoil, die sie immer wieder anstarrten, als sie einem ihrer Leute aus der Rüstung half. Seren stieß Aswig an und nickte zu der Gruppe. Aswig zuckte mit den Schultern und bedeutete ihm, erstmal abzuwarten.
Vilheith stützte den Mann, während der junge Heiler die Wunde säuberte und schließlich einen Verband anlegte. Als die Männer sie mit verwirrter Miene genau beobachteten, wie sie ihren Freund zurücksinken ließ, nachdem Hamnath mit seiner Arbeit fertig war, wandte sie sich ihnen zu und deutete auf einen Haufen Tücher, die jemand vorbeigebracht hatte, um daraus Verbände  zurecht zu schneiden. „Die Bandagen reichen nicht…“ Ihr Tonfall war eindeutig: „Macht euch nützlich!“
Einer der Rohirrim zuckte beim Klang ihrer Worte zusammen. Er wandte sich um und sprach aufgeregt auf die anderen ein, deren Miene sich leicht verfinsterte. Aswig sah auf. Gut, er hätte diese Arbeit auch erledigen können. Aber Vilheith verteilte Arbeit einfach so effizient…
Hamnath hatte sich bereits dem Mann auf dem nächsten Lager zugewandt, während Vilheith entschlossen zu den Männern rüber ging. „Diese schneiden sich nicht von selbst. Eure Leute bluten…“
Der eine, ein noch junger Bursche, drehte sich wieder zu ihr um, sein Gesichtsausdruck war verkniffen, während einer der anderen unsicher zu dem Stapel hinsah. „Wie kommt es, dass eine wie du hier ist…? Habt ihr nicht auf Helms Klamm und in der Westfold schon genug angerichtet?“ Seine Stimme klang gepresst, denn die Erinnerung an die Verluste war noch sehr nah. Seine Kameraden tauschten unsichere Blicke.

Aswig stellte den Krug Tee beiseite. Sowohl er als auch sein Patient beobachteten aufmerksam, wie sich die Lage entwickeln würde.
Einer der Gondorianer erhob sich mühsam, sich auf seinen Begleiter stützend, um das gerade verbundene Bein zu entlasten. Der Begleiter wandte sich dem deutlich jüngeren Rohirrim zu: „Wir sind alle müde, Mann. Lasst es gut sein… was immer es ist. Heute ist genug Blut geflossen.“ Aswig kam einen Schritt näher. „Er hat völlig Recht.“ Der Rohirrim runzelte die Stirn. „Was mischt ihr euch ein? Ich habe die da gefragt.“
Während die Gondorianer von einem zum anderen sahen, und sich etwas zwischen die Frau und die Gruppe Rohirrim zu positionieren versuchten, trat Vilheith an ihnen vorbei zu dem Mann hin, der sie herausfordernd angesprochen hatte. „Ich kann die Taten der Vergangenheit nicht ändern, weder die meines Volkes noch die meinen. Dem Zauberer zu trauen war ein Fehler. Ich folgte eurem Heer, um gegen den Schatten zu kämpfen und meine Ehre zurückzuerlangen.“ Sie hatte wenig Worte des Rohirrischen, um es so zu sagen, wie sie wollte, daß es klang. Also sah sie zu Aswig, wie um ihn aufzufordern, zu übersetzen. Aswig nickte und tat genau das, an die Gruppe vor ihr gewandt.

Der Mann vor ihr schnaubte, während seine Begleiter unruhig von einem zum anderen sahen. „Was weiß eine wie du schon von Ehre?“ „Genug, um zu wissen, was ich verloren habe. – Schlag zu, wenn es das ist, was du willst. Ich werde meine Schande nicht noch vergrößern und dich niederstrecken. Noch werde ich den Verwundeten etwas antun, die in seine Obhut gegeben wurden.“ Sie nickte gen Hamnath, der wie erstarrt den Austausch beobachtete, halb den Mann stützend, der auf einer Bahre vor ihm saß.
Der Mann vor ihr starrte sie irritiert an. „Du fühlst dich sehr sicher, Weib…“

„Das letzte Urteil über mich steht nicht dir zu, sondern dem Captain dieser Leute und eurem König. Wenn sie meinen Tod befehlen, soll es so sein. Bis dahin werde ich tun, was ich für richtig halte. Du kannst deinen Leuten helfen oder stören…“

Aswig sah, wie der Mann auf den Klang der Worte hin stutzte und ahnte schon, wie er reagieren würde, wenn er sie ihm übersetzte. Und richtig: Er sah Vilheith verblüfft an, dann zu den immer noch entschlossenen Gondorianern und schließlich zu dem deutlich müden Heiler und der Menge der Verletzten. Er blickte zu Boden und seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Ich kann nicht vergessen, was dein Volk meinem angetan hat“, sagte er leise. Dann sah er auf. „Aber ich möchte hier auch niemand im Weg sein.“ Er legte einem seiner Begleiter kurz die Hand auf die Schulter und nickte ihm zu, ehe er das Zelt verließ, um draußen zu warten. Sein Freund atmete tief durch und nahm sich die Tücher vor, damit die anderen sahen, daß sie nun in ihren Tätigkeiten ungehindert fortfahren konnten. Der andere, älter als die beiden, sah dem jungen Mann kurz nach, bevor er sich Aswig und Hamnath zuwandte, welcher immer noch wie versteinert das Geschehen verfolgt hatte. „Bitte verzeiht Aedelraed. Sein Onkel wurde in Helms Klamm von Dunländern schwer verletzt.“ Dann ging auch er nach draußen.

Hamnath sah zu Vilheith, die ihre Arbeit wieder aufgenommen hatte. Ihre Miene ließ nicht erkennen, ob sie die letzten Worte gehört oder verstanden hatte.
‚Hat sie das ernst gemeint?‘ Ihre Stimme hatte so ruhig geklungen, als sie von einem möglichen Tod gesprochen hatte. Hamnath verstand wenig ihrer Sprache. Doch ihr Tonfall…
Das Stöhnen des Mannes vor ihm brachte ihn wieder in die Gegenwart. Was auch immer, es musste warten… Sich einen Ruck gebend wandte sich auch Hamnath wieder dem Verletzten vor ihm zu.

Der Gondorianer, der noch immer seinen Freund stützte, nickte zufrieden, als die Spannung spürbar nachließ und Vilheith wieder an Hamnaths Seite zurückkehrte. Er sah zu Aswig. „Lordag ist mein Name. Das dort sind Beltharion und Jarnos. Wir wurden von unserer Einheit getrennt. Euer Lager war das nächste erreichbare. Denhad ist bereits zur Stadt unterwegs. Doch bis es neue Befehle von dort gibt, macht es mehr Sinn, hier zu helfen. Jarnos hier benötigt etwas Ruhe mit seinem Bein, aber Beltharion und ich können weiter nach Verletzten suchen und sie herbringen und der alte Mindaros und Arvingil draußen können eurem Heiler zur Hand gehen.“
Einer der  Genannten, ein älterer schlanker Mann, der die Auseinandersetzung nachdenklich verfolgt hatte, hatte das Zelt bereits wieder verlassen und kam nun mit einem anderen Verletzten wieder rein, half diesem gerade, sich auf einem gerade freigewordenen Lager niederzusetzen, dabei beruhigend auf ihn einredend.
Kurz hinter ihnen trat auch Aedelraed mit seinem älteren Gefährten zurück ins Zelt. Die Dunländerin streifte er mit einem kurzen Blick, den Mund zu einem schmalen Strich zusammengekniffen.
Die beiden hielten auf Aswig zu. Aedelraed erklärte Aswig, den er wohl als Wortführer ausgemacht hatte, dass auch sie noch in der Lage waren, das Schlachtfeld nach Verletzten abzusuchen.

…..

(bei Tjoren, neben Elfhelms Lager)

Tjoren trudged along, still under influence of what he had just heard. He felt dizzy. Some things just shouldn’t happen and this was one of them. Some things… during the time when their King had been weak and his Reeve had been hostile it had been the Aldor of the Eastemnet he had looked for for guidance. Harding was a just man, he knew, who’d not act without proof but who would have been at their side in an instant if they needed him. Harding had been a just man, he corrected himself. He was gone, felled by an Easterling like so many others. Elfhelm was desperately trying to re-organize not only the troops of the east but all of them. He hadn’t had the time yet to put all the reports together and he didn’t know if some Captain from Cliving was still alive. But it was known where Harding’s men camped and that was where Tjoren was headed. They’d been so many on their way down here and in such a haste… they’d considered themselves the king’s men… he knew Lorron had met with Thrymm Redbeard, but no one had thought to look for men of Cliving, not after they’d heard…
Yet here they were, mingled in with what was left of those who’d ridden with Harding. Tjoren stopped a moment to collect his thoughts. What had happened these past few months that he felt like a stranger where these were men from his hometown? There was old Eldac, the horsemaster, he could hear his deep voice rumbling as he soothed a spooked animal. And that was Winlaf over there. He’d hated Athelward just like them, he sure was one of those who’d come to fight the shadow, not set their past right. Winlaf was allright, so he decided to speak to him first. Not having looked sideways he was startled when someone suddenly adressed him. „Haldagard. Of all the horrors I’ve witnessed today, why do you choose now to haunt us?“ He stopped and turned to recognize Arnim, Aerwald’s son, and he seemed furious. „You disappeared. Didn’t ride with us, didn’t fight at our side. Why turn up now? The fight’s over, if you hadn’t noticed.“ „I need to speak to Aerdan Jarl“, Tjoren answered, fighting to stay calm. „Is he here?“ Arnim crossed his arms in front of his chest. „I do not think he’d want to see you. Is it a message you bear? Leave it with me and begone.“ „And since when do you speak for him?“ asked Tjoren, shouldering him aside, for he’d had enough. Now unfortunately, Arnim was as big as he and not so easily shouldered aside. „Damn it, man!“ Arnim spat. „I admit we were mistaken trusting Athelward, but you knew and still you didn’t stop him! And then you disappear and only now show up again! At least explain where you’ve been!“ ‚ …we fled from Edoras and got ourselves caught by orcs‘, Tjoren thought, but he’d never tell Arnim that. „We fought with Lorron at Helm’s deep and then rode here with the king“, he said. Arnim’s eyes widened. „Good grief, he’s back.“ This news stunned him enough for Tjoren to proceed on his way.

(später in Lorrons Lager)

Mindaros legte dem jungen Heiler die Hand auf die Schulter, als dieser sich schwankend aufrichtete und Vilheith den Verband anlegen ließ. „Ruh‘ dich einen Moment aus, Junge. Um die letzten hier können wir uns kümmern.“
Die Dunländerin sah auf und betrachtete ihn kurz, bevor sie zustimmend nickte. „Du siehst aus, als kippst du gleich um.“ Ihre Stimme klang rauher als zuvor und ließ auch bei ihr die Müdigkeit erkennen.

Hamnath griff nach dem Zeltpfosten. Erschöpft sah er sich im Zelt um. Es war etwas Ruhe eingekehrt und schon eine Weile her, seit der letzte Neuankömmling ins Zelt gebracht worden war. Einige waren bereits ins Gemeinsschaftszelt gewechselt, andere hatte die Müdigkeit übermannt. Er schluckte und versuchte, wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
„Dann… muss ich… ich habe Jarl schon viel zu lange… allein gelassen. Aber hier war soviel zu tun…“ „Arvingil hat erst vorhin nach den Verletzten im anderen Zelt gesehen.“ „Und ich werde gleich nach Haram sehen…  und den anderen dort.“ Vilheith drückte den Mann vor sich zurück auf sein Lager und erhob sich. Sie wusch ihre blutigen Hände und machte sich auf die Suche nach Verbänden und einer Schale frischen Wassers, das sie mitzunehmen gedachte.

Hamnath lehnte sich gegen den Pfosten. Mindaros‘ ruhige Stimme ließ ihn den älteren Gondorianer ansehen. „Du solltest ruhen solange du kannst.“ „Jarl ist bei denen… die…“ ‚… wahrscheinlich die Nacht nicht überleben werden.‘ Hamnath brachte die Worte nicht über seine Lippen, doch offenbar war seine Miene Antwort genug, denn Mindaros drehte sich mit einem Seufzen um und winkte einem der Rohirrim, die mittlerweile im Zelt mithalfen.

„Dann werde ich dich begleiten, Junge. Doch danach solltest du dich wirklich hinlegen. Wir können dich nicht ersetzen…“
Bei anderen hätte Hamnath sich daran gestört, als Junge bezeichnet zu werden, doch Mindaros war um Einiges älter. Sein Enkel, der ebenfalls bei Ausfall der Kämpfer aus Mundburg dabei gewesen war, war älter als er. Er hatte Meglach kurz gesehen, als eine Reihe neuer Verletzter gebracht worden waren.
Er sah Mindaros dankbar an. Es war nicht das erste Mal, dass er an der Seite von Männer sein würde, die starben. Das machte es jedoch nicht leichter. Er war dankbar gewesen, dass Jarl die Aufsicht über dieses Zelt übernommen hatte. Einmal war er kurz dort gewesen, bevor die Arbeit hier nicht mehr abgerissen war. Und nun fühlte er sich schuldig, dass er nicht früher Zeit gefunden hatte.
„Erzähle mir etwas über die Personen dort, soweit du sie kennst.“ Der Gondorianer hatte ebenso wie Vilheith einen Vorrat an Verbänden unter dem Arm, als sie das Zelt verließen um zu dem anderen zu gehen. Geduldig lauschte er Hamnaths stockender Stimme, als dieser seiner Bitte nachkam…

Vilheith sah den beiden nach, als sie sich kurz darauf unter der Zeltplane hindurch duckte. Sie atmete tief in der Nachtluft ein. Sie sehnte sich nach frischer Bergluft frei von Rauch und dem Gestank von Tod und Verderben. Sie kam nicht umhin darüber nachzudenken, wie schnell die vielen Leichen zu einem Problem werden würden.
Aus der Richtung der Stadt war schwacher Feuerschein zu sehen. Jemand hatte berichtet, dass sie in den Feuergräben des Feindes nun die großen Maschinen und die Leichen der Feinde verbrannten. Passend – wenn sie jemand gefragt hätte.

Sie kam am Feuer vorbei und sah, dass einige der Männer nun dort ruhten, die bis vor Kurzem noch im Zelt und draußen auf dem Feld geholfen hatten. Auch der junge Rohirrim, der sie versucht hatte zu provozieren, war dort. Sie vermutete, dass einer der Gründe, dass er noch hier im Lager war, ihre Anwesenheit hier sein mochte. Ebensogut konnte er aber auch seine eigenen Leute noch nicht gefunden haben. Sie hatte ihn ignoriert, so oft er mit neuen Verletzten zurück ins Zelt kam. Dem anderen, der sich der Verbände angenommen hatte, war in ihrer Nähe sichtlich unwohl gewesen, doch hatte er seine Arbeit verrichtet, ohne weitere Worte.
Solange sie sie in Ruhe ließen, würde sie dies auch tun.

Bevor sie sich ins Zelt zu Haram begab, wo nunmehr noch einige andere die Nacht verbrachten, vorrangig Gondorianer, die unter den Verletzten waren, machte sie sich auf die Suche nach Rulavan. Vielleicht wusste er etwas über den Verbleib ihres Heilers. Der Junge jedenfalls würde nicht mehr lange durchhalten….

(später)

Having heard only part of the news before Lorron’s mood was dark as he returned from the meeting. So many of the great leaders and their captains had fallen, were said to be badly wounded or were still missing… Fastred, Harding, Dunhere… Hrimholt, or at least Cynefrith feared so… it seemed a hard task for Elfhelm to re-organzie the Eohere. His old king lay dead. His new king had gone up into the city with Imrahil and not returned yet. The Chieftain of the Dunedain was in the city, too. And Grimbold was dead. So it was really left to Elfhelm alone to clear up this mess and as far as Lorron was concerned he managed just fine.
„Ho, Captain!“ He was almost run over in the darkness by a band of men on horses, returning from the field. The four of them stopped beside him and got off their mounts. „Man, that was a battle!“ one exclaimed, his eyes shining and his voice agitated. Lorron slowly turned to face them and stared at the speaker. „Bjerkal.“ „It was great, Cap! We chased those orcs till they could run no more, and then Skerrig of Eastfold saw a band of Haradrim trying to get away and…“ „I got three of them!“ inserted Woldmer at Bjerkal’s side. „But the top of it was the next group, they were actually quite a large unit and had dug in behind a fallen Mumakil and it really took some time to get them all, and Skerrig was wounded, so the Eastfolders turned back to camp after that, but we..“ „We couldn’t let the remnants of the Southrons escape over the river, so we went after them and then…“ „There were variag-riders, Captain! Bjerkal speared one of their ugly mounts through and…“ Lorron held up a hand. He’d heard enough. The excitement they still felt, he had to admit, was probably the same he had felt as he fought alongside his father and Rulavan. The things he and Geol together could achieve surpassed the average by far. It was thrilling and it had inspired the men around them. They both and everyone near them had come out of it unharmed. But others hadn’t. As a warrior Lorron could understand Bjerkal’s shining eyes. But he was the Captain of these men now, and as such he couldn’t tolerate their behaviour. „So the heroes finally have returned“, he said icily. Bjerkal frowned at his tone. „This wasn’t about one or three of us winning glory!“ Lorron snarled. „Damn it, man! I don’t care if you slew one Haradrim or five! You didn’t ride with us, you didn’t show up at nightfall, when most of the enemy were defeated. I’ve no idea what you think you were doing, for YOU DIDN’T DO IT HERE! I understand many got seperated today, but you never even tried to get back to us! And what is worse, you left one of your number behind with a fallen relative.“ „So that’s what is behind this bollocking,“ said Bjerkal. „Inglad ran home and complained to you. I can’t help it that his uncle died! Did he mention that we were in pursuit of the Haradrim at the time? Why would we let the others deal with them alone if he wasn’t man enough to keep our pace?“ Lorron grabbed him by the front of his armour and pulled him close. „Because“, he almost whispered, „Inglad is one of us! Woldmer got three of them. They were easy prey. The Eastfolders could have dealt with them. But no, you couldn’t decide who was to stay behind, wasn’t it so?“ Bjerkal fought to get away from him, but Lorron’s grip was like iron and now he raised his voice. „We’re a group, idiot! We stand strongest when we stand together, no matter how great or small one of us may be!“ He gave him a shove that made Bjerkal stumble backwards against his cronies. The horses shied. Woldmer caught Bjerkal and helped him up. With fire in his eyes the man came up against Lorron. „Our old Captain would never have rebuked us for a good hunt!“ he snarled. „We got them down! Who cares if we didn’t do it at your side? We fought off our enemies, that’s what counts!“ „I would have needed you here. The tents are full of wounded and on the field there still may be some waiting for help. Did you look for them, or did you look for more foes, already on the retreat, that is? Answer me truly, Bjerkal.“ But Bjerkal didn’t answer. He just glared at Lorron, who shook his head. „My orders were to stay near the king and guard him. Don’t you think we found enemies enough to kill there, too? I did not give you orders to ride after the Haradrim. You didn’t give me a good excuse why you did so nonetheless. Now, what am I going to do with you?“ Lorron’s gaze swept over them all and those that had felt secure so far because his anger had been directed at Bjerkal flinched. „One thing is dead certain: My company stands together, no matter what, and if you cannot, then I do not want you with us. You can go look for a captain more to your liking for all I care.“ He made a dismissive gesture with his hand. Bjerkal still stared at him. Woldmer looked from one to the other. „Did… did you really mean that, Captain?“ he asked uncertainly. „Did you just throw us out?“ Lorron raised an eyebrow. „Companies are being rebuild, so you’ll find someplace else. You do not belong here.“ Woldmer swallowed and they all looked to Bjerkal for advice, as they always did. The man looked thoughtful. „That’s right“, scoffed Lorron. „Why not build a company of your own? They’re searching for men with the qualities of a leader, you know? Somehow, there’s a shortage of them, can’t think why… it was such a funny afternoon, so much fun… where’d they all go?“ His words were dripping acid. Bjerkal lowered his head. „I’m sorry.“ Lorron shrugged. „So?“ He turned and left them standing.
Woldmer looked at his friends, looked after Lorron, then shook his head and adressed Bjerkal. „Can he really do that? Just so? Bjerkal, what now?“ „Now we head back to the Eastfold-men and ask if they need more hands“, suggested one of the others. „Don’t we, Bjerkal?“ He didn’t answer either of them and was still gnawing his lip. To leave on his own accord, all good and well, but to be expelled? He hated that feeling and he hated it even more to envision others pointing at him, saying things like: that’s the one who got sacked for disobedience. „I told you one should stay behind with Inglad“, whined Woldmer. „Why wouldn’t you listen? Now we…“ „Shut up!“ Bjerkal yelled. A hurt expression flickered across Woldmer’s face but was soon replaced by anger. He left Bjerkal standing and ran after Lorron. „Captain, listen…“ he grabbed him by the arm. Lorron spun round. He didn’t say a word, but his manner was so menacing that Woldmer quickly let go of the arm. „Is there nothing we can do?“ he dared ask. Lorron looked him up and down. „I told you: find another company. You’ve shown me ample evidence what you think of my orders, so why run after me?“ „We… we got carried away, captain. It won’t happen again. I… I don’t want to leave. I was glad we found a place with you after… the ford. Please, will you not accept an apology?“ The other three had come up by now, but dared not look at Lorron. „What about your companions?“ Lorron didn’t let them hide behind Woldmer. „Do you not want it said of you you got thrown out or do you really not want to leave?“ Two of them started to assure him they felt ashamed that they’d left Inglad to deal with his uncle alone. They begged him to give them a second chance. Bjerkal looked Lorron straight in the eyes and shook his head. „You’re treating us unfair“, he said. „But you’re right: I didn’t obey you and swept them with me. It’s allright to send me away for that but keep them, please. It wasn’t their fault.“ Lorron gazed at them a moment. „All or no one“, he said then. „For all of you rode.“ Bjerkal hissed and his three friends sighed. „Listen“, Lorron offered. „My order is to send out a unit of men, for the work on the battlefield goes on all night. The others earned their rest, so I’m sending you. Report to Elfhelm, he organizes the units. No, I don’t care if you’re tired. I expect you to do your work just fine. Report back to me tomorrow. Then, when I’m satisfied with what I hear, only then will I decide if I keep you. Is that understood?“
Three nodded enthusiastically. Bjerkal didn’t let on what he thought. „As you wish, Captain.“

(noch später)

It was in the quiet hours before dawn when Geol finally returned to his camp. A few guards greeted him, but most men had gone to get a bit much-needed sleep as a soft snoring from the common tent told him when he passed it by. He wanted to talk to Lorron first. Stepping into their place though, he stopped short of the entrance and dimmed his lantern. His son was sleeping, too. Half entangled in the blanket he looked as young as he really was. Setting the lantern aside Geol went to his side and drew the blanket up over his shoulders. He smiled at him fondly but sighed as he remembered Cenham, whose father was lying not far off in the houses of healing. Their relationship was so strained that Anwine had advised against telling any of them about the fact that the other was close, not as long as Hrimholt needed to rest at least. Geol backed quietly out of the tent to go looking for Rulavan. He found him where he expected him: where there was work to do, at the healer’s tent.
Rulavan had just heeded Vilheith’s advice and sent Hamnath to look for a bed and rest for at least a little while. But Hamnath had refused to leave and stood before the elder man with set jaw but trembling hands. Without Geol there to take over for him he couldn’t possibly leave his patients, he’d answered, the despair he was beginning to feel showing clearly in his voice. Rulavan turned round as he heard somebody coming in. „Thank the ancestors, it’s you!“ he exclaimed. „Tell Hamnath to relax, for if he goes on like this he’ll be dropping at our feet soon“, he demanded.
Geol looked at the situation. „Hamnath, relax“, he said. „Rula’s right.“ He stepped up to him and laid both hands on his shoulders. „You’ve done a great job here, young man, I can see that. A more experienced healer couldn’t have done better. And you stood alone. I’m very, very sorry that I didn’t come here sooner.“ He sighed. „So many grave things distracted me after we’d found Grimbold…alas, I cannot change that now. Show me round to those that need my attention and then off to bed with you. – … at least till the sun rises“, he added after a look at Hamnath’s face, who still seemed not ready to leave those he’d tended to all night now, but swayed a little as he stood there.

Rulavan gave a sigh of relief as he watched Hamnath finally retreat to another tent. „Poor lad“, he sighed. „It was all a bit too much for him.“ „For all of us“, said Geol, taking up the instruments and medicine he’d need next. He swayed on his feet, too, but hadn’t let Hamnath see it. „Your leg… can you cope?“ Rula wanted to know. Geol grit his teeth and nodded. He had to. At least he wasn’t as exhausted as the young one.
Rulavan watched him gather the things. He gnawed his lip. Should he bring it up or shouldn’t he? If he did, then better now, before Geol was otherwise occupied. „Hamnath learns fast“, he said. „A woman riding with us to battle almost knocked him over at first, but he even came to terms with that.“ „The lady Eowyn’s ride was a shock to everyone“, said Geol.
„I wasn’t talking about Eomund’s daughter.“
Geol looked up from what he was doing and frowned. „Don’t tell me there was another one – – and… great ancestors… Hamnath had to treat her?“
„She didn’t need him to treat her. Instead, she helped here in the tent where she could.“
„Man, that will have knocked over a few of our lads… why didn’t Hamnath say so just now? Who is she? What’s she doing here? I mean, Eowyn didn’t ride for no reason…“
„She brought in Haram yesterday, wounded but only lightly, had stood at his side after he’d fallen, defending him together with Aswig. As to her reason… she says it’s a ride against the shadow to regain her honour. Aswig says it’s a fondness for Haram. And Haram seems to be quite content.“
Geol coughed. „Oh come on, when would Haram have had the time to… what kind of woman… I mean…“
„She’s a Dunlander, Geol.“ Now Geol’s eyes grew round. Rulavan was waiting for him to cope with that piece of information.
„Well,“ said Geol after a while. „That was to be expected… somehow… they’ve been there for years.“
„She herself doesn’t think of herself as Haram’s companion. She’d come to know him back then, yes, but she only followed him when all other paths she’d tried had proved false. And I mean it, Geol. She indeed tried everything else first, going from bad to worse and only then coming round again.“
„She helped here and the tent’s still standing. So she really must have left the worst behind,“ Geol summed up. He was reaching for the tools again, for the wounded needed his attention now. Rulavan decided not to take it any further now. He’d meet her soon enough. He stayed with him and Hereward came to help some while later. A few others had stayed awake, too, and Jarl was still in the tent with the worst cases to which they now went.

aus den Ländern von Mittelerde und darüber hinaus